Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2016; 03(02): 131-145
DOI: 10.1055/s-0042-106075
Fortbildung
Techniken
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Indikationen und Technik der Kohlendioxidangiografie

Jörg Teßarek
Further Information

Publication History

Publication Date:
01 July 2016 (online)

Preview
Fazit

Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Hardware zur Bildakquise und der Software zur Bildverarbeitung hat es ermöglicht, ohne einen Verlust an Bildqualität die notwendige Menge an Kontrastmittel bei der Bildgebung zu reduzieren. In gleicher Weise erfolgte aber auch die Angleichung der Qualität der mittels CO2 akquirierten Angiografiebilder an die konventioneller Angiografien, sodass prinzipiell in vielen Gefäßsegmenten auf die Gabe von jodiertem Kontrastmittel gänzlich verzichtet werden könnte und damit potenzielle Risiken vermieden werden könnten. Bereits bei der Indikationsstellung für eine Gefäßintervention sollten die im individuellen Fall evidenten Vorteile beider Untersuchungsmethoden bedacht werden. Das latente Risiko der kontrastmittelinduzierten Nephropathie oder allergischer Reaktionen und Interaktionen mit bestehenden medikamentösen Therapien [7] können damit vermieden werden. Wenn die Fragestellung oder die Bildqualität die Applikation eines jodierten Kontrastmittels erforderlich machen sollte, kann dennoch eine wesentliche Reduktion der Dosis durch einen bedarfsgerechten Einsatz der gasförmigen Alternative erreicht werden [27]. Die Kontraindikationen und die technische Vorgehensweise müssen akkurat beachtet werden, um CO2-assoziierte Komplikationen zu vermeiden [28].

Die Voraussetzung für eine Maximierung der Bildaussage ist die Durchführung der Untersuchung unter optimalen Bedingungen und unter Einhaltung der technischen Vorgaben. Dazu zählen eine optimale Projektionsebene, eine entsprechende Patientenlagerung und eine der Fragestellung angepasste Injektionstechnik [29].

Somit bietet die CO2-Angiografie bzw. -Phlebografie mit all ihren Vorzügen ein greifbares Instrument zu Vermeidung verschiedenster, teils lebensbedrohlicher Komplikationen im Rahmen der Gefäßdiagnostik und -therapie. Diese Vorteile können auch bei intraoperativen Gefäßdarstellungen bis hin zum abdominalen aortalen Debranching genutzt werden.