Zusammenfassung
Die parenterale Ernährung ist ein Routineverfahren zur Sicherstellung der Ernährung
von Menschen, die nicht oral oder enteral ernährt werden können. Gerade diese Routine
führt häufig dazu, dass dieses Verfahren oft unkritisch und ohne individualisierte
Ernährungsplanung durchgeführt wird. Auf chirurgischen und internistischen Allgemeinstationen
steht primär das akute Krankheitsbild im Vordergrund und die Ernährungssituation des
Patienten findet kaum bis keine Beachtung. Da bekannt ist, dass die Ernährungssituation
auch bei diesem Klientel outcomerelevant ist, ist diese Situation recht verwunderlich.
Dabei gibt es gerade bei der parenteralen Ernährung viele sensible Punkte zu beachten,
die zu Komplikationen, insbesondere schwerwiegende Septikämien, führen können. Insbesondere
der hygienisch korrekte Umgang mit dem venösen Zugangsweg und der Ernährungslösung
sind entscheidende Aspekte in der Prävention von nosokomialen Infektionen. Die Anlage
eines zentralvenösen Katheters für die Applikation hochosmolarer Ernährungslösungen,
gehört in aller Regel nicht zu den Routinetätigkeiten der Mediziner auf der Normalstation,
sodass diese Prozedur schon eine nicht zu unterschätzende Herausforderung darstellt.
Auch aus pflegerischer Sicht ist die hygienisch korrekte Versorgung eines ZVK und
der Aufbau des Infusionssystems mit Inline-Filter und Dreiwegehähnen sowie die Belegung
der einzelnen Schenkel des ZVK unter Kompatibilitätsaspekten mit Ernährungslösungen
und unterschiedlichen Medikamentenapplikationen ein komplexer Aufgabenbereich. Aber
auch die Planung des individuellen Ernährungsbedarfs, die Dokumentation und Bilanzierung
der Ernährung und des Ernährungs- und Flüssigkeitsziels sowie die Standardisierung
der Produkte sind wesentliche Aspekte der parenteralen Ernährung. Alle diese Punkte
zeigen, wie komplex parenterale Ernährung ist. Sie hat Auswirkungen auf die Sicherheit
des Patienten, nimmt Einfluss auf die Ernährungssituation des Patienten und hat gravierende
wirtschaftliche Auswirkungen, weshalb gerade bei der parenteralen Ernährung eine kollegiale,
interdisziplinäre Kommunikation erfolgen muss.
Abstract
Parenteral nutrition was practiciced like a clinical routine activity to care for
the nutritional status of patients, which are unable for oral or enteral nutrition.
But especially the routine on that activity leads often to an uncritical and a not
individualized nutrition-plan. But, especially the parenteral nutrition has lots of
sensible points, which we should be aware of it, because these aspects has huge impacts
for complications, like severe septicemias. Especially the proper hygiene handling
on the i. v. – access and the nutritional fluids are crucial aspects in the prevention
of nosocomial infections. But further, to schedule an individualized nutritional support
and to standardize the products, due to nutritional equipment, are important aspects
of the parenteral nutritional procedure. All these aspects shoes us, how complex parenteral
nutrition support is. Parenteral nutrition support has impacts on the nutritional
status of the patient and it has serious economic aspects.
Schlüsselwörter
parenterale Ernährung - Ernährungsassessment - ZVK - Hygiene - wirtschaftliche Auswirkungen
- Patientensicherheit - Infektionsprävention
Keywords
parenteral nutrition - nutrition assessement - central venous catheter - hygiene -
economical impact - patient safety - infection prevention