Die mechanische Stabilität bzw. Langlebigkeit von zahnmedizinischen Kompositen konnte
im Lauf der letzten Jahre signifikant verbessert werden, so dass über eine Indikationserweiterung
auf Höckerrestaurationen im kaulasttragenden Seitenzahnbereich nachgedacht werden
kann. Damit stehen direkte Füllungskomposite in Konkurrenz zu indirekten Keramikrestaurationen
für die Einzelzahnversorgung. Die Vorteile gegenüber Metall- oder Keramikrestaurationen
liegen in der substanzschonenden, minimalinvasiven Anwendung von Kompositen, in der
Einfachheit der Verarbeitung und in dem reduzierten finanziellen Aufwand für eine
Versorgung. Ziel dieses Beitrags soll es sein, die Eignung von plastischen Kompositen
im direkten Vergleich zu keramischen Materialien für den kaulasttragenden Seitenzahnbereich
zu bewerten. Über gezielte Festigkeits-, Zähigkeits-, und Ermüdungsuntersuchungen
werden wichtige Basiskennwerte im Vergleich zu silikatischen Dentalkeramiken dargestellt.
Materialspezifische sowie klinisch relevante Variablen wie bspw. die Elastizität oder
Bruchzähigkeit werden kontrovers diskutiert und präklinischer Methoden mit klinischer
Relevanz vorgestellt.