Pneumologie 2022; 76(02): 124
DOI: 10.1055/s-0041-1741148
Abstracts

Minimalinvasive intrapleurale Vakuumtherapie und simultane endobronchiale Ventiltherapie bei postoperativer bronchopleuraler Fistelung bei Z.n. Unterlappenresektion wegen Lungenabszess und Pleuraemypem bei Z.n. COVID-19

S Hammoudeh
1   Regiomed Kliniken, Klinikum Coburg
,
S Stange
1   Regiomed Kliniken, Klinikum Coburg
,
C Steppert
1   Regiomed Kliniken, Klinikum Coburg
,
Z Sziklavari
1   Regiomed Kliniken, Klinikum Coburg
› Author Affiliations
 

Einleitung Bei V.a. linkspulmonaler Echinokokkuszyste erfolgte bei dem 60-jährigen Patienten initial eine konservative Therapie mit Albendazol. Gleichzeitig infizierte sich der Patient mit dem SARS-Cov-2 Virus. Nach einer längeren Rekonvaleszenz erfolgte eine offenchirurgische Unterlappenresektion und Dekortikation der Lunge. Intraoperativ zeigte sich ein Lungenabszess und ein Pleuraempyem im Stadium II-III. In der Mikrobiologie konnte lediglich eine bakterielle Infektion nachgewiesen werden. Der postoperative Verlauf war komplikationslos. Drei Monate postoperativ stellte sich der Patient erneut mit B-Symptomatik vor. Im CT-Thorax zeigte sich eine Höhlenbildung (6cm x 6cm x 5cm) im Pleuraraum sowie eine bronchopleurale Fistelbildung.

Methoden Eine Bronchusstumpfinsuffizienz wurde bronchoskopisch ausgeschlossen, jedoch zeigte sich ein Fistelgang zwischen Lingulabronchus und Pleuraraum (BPF). Zur weiteren Diagnostik führten wir eine explorative videoassistierte Thorakoskopie (VATS) links durch. Hier bestätigten sich die bronchopleurale Fistel sowie ein lokales Pleuraempyem. Um ein größeres Operationstrauma bei Z.n. Thorakotomie zu umgehen, beschlossen wir interdisziplinär eine minimalinvasive intrapleurale Vakuumtherapie mit Antiseptikum- Instillation. Des Weiteren wurde die Therapie durch bronchoskopische Anlage eines 7 mm Spirationsventiles im Segmentbronchus B5 erweitert. Die weitere Behandlung erfolgte dann ambulant mit wöchentlichem Wechsel des intrathorakalen VAC-Systemes.

Ergebnisse Es kam während der Vakuum- und Ventil-Therapie zu einer Säuberung und deutlichen Verkleinerung der Resthöhle. Nach Ventilentfernung zeigte sich in der Wasserprobe keine Parenchymleckage mehr. Bei nur noch geringer Resthöhle erfolgte ein sekundärer Wundverschluss mit Gentamycin-Plombe am 63. postop. Tag. In der 3 Monate später durchgeführten Kontrolle zeigte sich kein Rezidiv.

Diskussion Erste Fallvorstellung einer ambulanten/minimalinvasiven BPF- und Empyembehandlung mit VAC-Instill und Ventil-Implantation. Im Vergleich zur Re- Thorakotomie ist der Krankenhausaufenthalt hier deutlich kürzer. Es besteht eine geringere Schmerzbelastung als bei großen Eingriffen und die Mobilisation ist weniger eingeschränkt. Bei bestehenden starken Verwachsungen, kann eine Re-Operation mit hohen Risiken einhergehen. Die minimalinvasive Kombination von intrabronchialer und intrapleuraler Behandlung zeigte ein sehr gutes Ergebnis.



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Article published online:
17 February 2022

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