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DOI: 10.1055/s-0041-1739897
Rolle der cerebro-plazentar-uterinen Ratio für die Prädiktion des perinatalen Outcome bei Niedrig-Risiko-Schwangerschaften in der Terminüberschreitung
Einleitung Die cerebroplazentare Ratio (CPR: ACM-PI/UA-PI) ist mit einem adversen perinatalen Outcome (APO) bei Niedrig-Risiko-Schwangerschaften in Terminnähe assoziiert. Ebenso erscheint die Rate an geburtshilflichen Interventionen bei Zunahme des mittleren uterinen Pulsatiltätsindex (mUtA-PI) erhöht. Ein Dopplerparameter, der Informationen aus den Uterus-, Plazenta- und Fetalgefäßen kombiniert, könnte möglicherweise die Erkennung einer subklinischen uteroplazentaren Dysfunktion verbessern. Ziel dieser Arbeit ist es, die Performance der cerebro-plazentar-uterinen Ratio (CPUR: CPR/mUtA-PI) bezogen auf die APO-Prädiktion bei Niedrig-Risiko-Schwangerschaften in der Terminüberschreitung zu untersuchen.
Material/Methode Es handelt sich um eine retrospektive, monozentrische Kohortenstudie. Es wurden alle Niedrig-Risiko-Schwangerschaften, bei denen der feto-maternale Doppler (PI der Umbilikalarterie: UA-PI, PI der mittleren Zerebralarterie: ACM-PI und mUtA-PI) ab 40+0 SSW untersucht wurde, ein AGA (appropriate for gestational age) – Fetus ohne weitere Auffälligkeiten vorlag, eingeschlossen. ROC (receiver operating characteristic curves) – Analysen wurden durchgeführt, um den Vorhersagewert der CPUR bezüglich des Auftretens von APO zu überprüfen. Das Vorliegen mindestens einer der folgenden Outcome-Parameter wurde als composite APO (CAPO) definiert: Notfallmäßige operative Entbindung aufgrund von fetalem Disstress unter der Geburt und/oder Aufnahme auf die neonatale Intensivstation (NICU) und/oder arterieller Nabelschnur-pH-Wert≤7,15 und/oder 5-Minuten APGAR-Wert≤7.
Ergebnisse Insgesamt wurden n=49 Fälle eingeschlossen. Das mittlere Schwangerschaftsalter bei Untersuchung und Entbindung betrug 40+3 SSW und 40+6 SSW. Insgesamt trat in 15 von 49 Fällen (28,6%) ein CAPO auf. Die ROC-Analysen zeigten eine signifikante Assoziation der CPUR (AUC=0,69, 95% CI: 0,54–0,85, p=0,03) und des mUtA-PI (AUC=0,69, 95% CI: 0,55–0,84, p=0,03) mit CAPO. Die CPUR und der mUtA-PI zeigte in diesem Kollektiv einen höheren prädiktiven Wert in der ROC als die CPR (AUC=0,60, 95% CI: 0,44–0,77, p=0,84).
Diskussion Eine erniedrigte CPUR in der Terminüberschreitung (>40+0 SSW) zeigte einen prädiktiven Wert für ein ungünstiges perinatales Outcome bei Niedrig-Risiko-Schwangerschaften. Inwieweit die CPUR jedoch für die Optimierung des Entbindungsmanagement in der Terminüberschreitung herangezogen werden kann, gilt es in prospektiven Studien mit großen Fallzahlen zu untersuchen.
Publication History
Article published online:
26 November 2021
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Georg Thieme Verlag
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Germany