Z Geburtshilfe Neonatol 2021; 225(S 01): e83
DOI: 10.1055/s-0041-1739892
Abstracts | DGPM

Das Problem der steigenden Sektiorate – vergleichende Auswertung nach der Robsonklassifikation dreier Perinatalzentren Niedersachsens über die Jahre 2002–2015

B Thorns
1   Diakovere Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
,
C Morfeld
1   Diakovere Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
,
R Schild
1   Diakovere Hannover, Frauenklinik, Hannover, Deutschland
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Einleitung Die steigende Sektiorate ist ein weltweites Problem. Aktuell liegt sie in Deutschland bei ca. 31% und damit deutlich über der von der WHO geforderten Rate von 10–15%.

Bislang erfolgte die Einteilung der Sektionindikationen in absolute und relative. Dies scheint im Zuge der steigenden Anzahl der Schnittentbindungen nicht mehr zeitgemäß und fordert eine neue Klassifikation. So kann eine Vergleichbarkeit national sowie international gewährleistet werden.

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Abb. 1

Material/Methode Ausgewertet wurden die Sektiones aus dem Perinatalzentrum Hannover aus den Jahren 2002 bis 2015. Die Einteilung erfolgte nach Robson in zehn Gruppen (s. Tab. 1)

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Abb. 1

Abschließend wurden die Daten mit zwei weiteren Perinatalzentren aus Niedersachsen verglichen.

Ergebnisse Grafische Darstellung der Sektiones nach der Robson Klassifikation der drei Perinatalzentren aus Niedersachsen (s. .

Schlussfolgerung Im Hinblick auf eine langfristige Senkung oder zumindest Stabilisierung der Schnittentbindungen national aber auch international ist eine sinnvollere Einteilung der Indikationen der Sektiones zur besseren Vergleichbarkeit und als allgemeines Tool für das medizinische Handeln wichtig. Hierzu eignet sich die 10 Gruppen Klassifikation nach Robson.

Betrachtet man die Einteilung in die zehn Gruppen nach Robson und vergleicht die drei Perinatalzentren miteinander sind hier Gemeinsamkeiten zu sehen. Auch wenn äußere Umstände wie, die Situation in den Kreißsälen, hinsichtlich Arbeitsaufkommen, Personalknappheit und auch die persönliche Expertise und Erfahrung des Geburtshelfers eine Rolle spielen, ist eine Klassifikation wie nach Robson nützlich und sinnvoll.

Die Sektiones in primäre/sekundäre oder auch in absolute oder relative Indikationen im Zusammenhang mit den vorgestellten Daten einzuteilen, würde keinen Hinweis oder sogar einen Grund der steigende Rate erklären.

Durch das Einbringen der Daten in die Robson 10 Punkte Klassifkation können, wie in dieser Arbeit dargestellt regionale und auch globale Unterschiede untersucht und verglichen werden, die auch als Qualitätskriterium stand halten können. Dies bietet die Grundlage zur Überarbeitungen der existierenden Leitlinien zahlreicher geburtshilflicher Themen und kann damit dann vielleicht zur langfristigen Senkung der Sektiorate beitragen. Nicht nur der Vergleich mit anderen Abteilungen, Regionen oder gar Ländern ist durch die Robson Klassifikation möglich. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das eigene Tun und Handeln objektiv zu evaluieren und zu hinterfragen.



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Article published online:
26 November 2021

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