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DOI: 10.1055/s-0041-1739846
Untersuchung zu Befindlichkeit und Krankheitswahrnehmung nach Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes
Fragestellung Die Pauschalisierung einer „schweren und unzumutbaren Belastung“ aller Patientinnen mit Gestationsdiabetes (GDM), muss vermieden werden, um eine möglichst wenig belastete Schwangerschaft auch mit der Diagnose GDM zu ermöglichen. In dieser Arbeit wurde daher differenziert untersucht, in welchem Ausmaß das Wohlbefinden der Schwangeren durch die Diagnose GDM belastet ist. Es wurde die Befindlichkeiten und Krankheitswahrnehmung von Patientinnen, die aufgrund eines GDM im Kompetenzzentrum für Diabetes und Schwangerschaft betreut wurden, erfasst. Es soll außerdem die Frage geklärt werden, welchen Einfluss bereits bestehende psychische Belastungen bei GDM-Patientinnen auf die Betreuungszufriedenheit während der Behandlung haben.


Methoden Patientenbefragung mittels GDM-Befindlichkeitsbefragung und SCL-R-90 Score (Selbstbeurteilungsverfahren zur Erfassung der psychischen Belastung). Charakterisierung des GDM-Kollektives anhand der Prävalenz psychischer Auffälligkeiten, sowie Erfassung der Behandlungszufriedenheit. Anschließende Zusammenhangsanalyse der bereits bestehenden psychischen Belastung und der Befindlichkeit während der Behandlung, sowie dem Stoffwechselverlauf während der Schwangerschaft und dem geburtshilflichen und neonatalen Outcome.
Ergebnisse 245 Patientinnen konnten postalisch erreicht werden. Die Rücklaufquote der Befragung betrug 32% (n=79). Psychische Auffälligkeiten zeigten sich bei 12% (n=10) im SCL-R-90. Darstellung der Ergebnisse der Befindlichkeitsbefragung und der Vergleich zwischen psychisch auffälligen und unauffälligen Patientinnen sind in Tabelle 1 zu finden.
Schlussfolgerung Es zeigte sich eine hohe Therapiezufriedenheit bei insgesamt doch sehr hoher Belastung im Gesamtkollektiv. Zur Optimierung unserer eigenen Behandlungsstrategien müssen wir die psychische Belastung und Befindlichkeiten unserer Patientinnen nach Diagnose eines GDM erfassen. Patientinnen mit auffälligem SCL-R-90-Score zeigten signifikant höherer Werte bei Ängsten um Blutzuckerwerte und ihre Kinder und fühlten sich signifikant weniger wohl in der Schwangerschaft. Diese Patientinnen bedürfen einer besonderen Zuwendung.
Publication History
Article published online:
26 November 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany