Z Geburtshilfe Neonatol 2021; 225(S 01): e51
DOI: 10.1055/s-0041-1739821
Abstracts | DGPM

Thorakoamniales Shunting bei fetalem Hydrothorax

F Stäritz
1   Universitätsklinikum Carl-Gustav-Carus der Technischen Universität Dresden, Kinderchirurgie, Dresden, Deutschland
,
M Komar
2   Universitätsklinikum Carl-Gustav-Carus der Technischen Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
,
C Birdir
2   Universitätsklinikum Carl-Gustav-Carus der Technischen Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
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Einleitung Ein fetaler Hydrothoraxtritt mit einer Häufigkeit von 1:10 000 bis 1:15 000 auf. Hierbei kommt es zur Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraspalt. Die häufigste Form ist ein primärer Hydrothorax bei Chylothorax. Sekundäre Pleuraergüssen treten bei Herzfehlern, viralen Infektionen, mediastinalen Tumoren und anderen auf. Chromosomenstörungen sind in bis zu 35% der Fälle assoziiert. Eine mögliche intrauterine Therapie ist die Anlage eines thorakoamnialen Shunts. Das Ziel hierbei ist es die Entwicklung einer Lungenhypoplasie oder eines Hydrops fetalis zu verhindern oder abzuschwächen.

Methoden Im genannten Zeitraum wurde bei fünf Feten mit fetalem Hydrothorax ein thorakoamnialer Shunt gelegt. Das Gestationsalter bei Diagnosestellung betrug im Mittel 27+0 Schwangerschaftswochen (SSW). In 4 von 5 Fällen kam es zur Dislokation des Shunts im Verlauf. Im Durchschnitt wurde pro Fet 1,8-mal ein Shunt gelegt. Die genetische Untersuchung zegite in einem Fall eine Trisomie 21 und in einem Fall handelte es sich um ein Noonan-Syndrom. In einem Fall kam es nach Analge des thorakoamnialen Shunts zur Rückbildung eines generalisierten Hydrops fetalis und die Notwendigkeit der Entbindung konnte um 3,5 Wochen verschoben werden. Die Entbindung erfolgte im Mittel 7 Wochen nach dem invasivem Eingriff. Alle Feten überlebten.

Diskussion Bei fetalem Hydrothorax stellt die Anlage eines thorakoamnialen Shunts eine erfolgreiche Therapieopertion zur Verbesserung der Prognose der betroffenen Feten dar. Prognostische Faktoren sind das Ausmaß des Hydrothorax (uni- oder bilateral) und das Vorliegen eines Hydrops fetalis. Bei nur kleiner Fallzahl zeigte sich auch bei ungünstiger Risikokonstellation ein gutes Outcome der Feten.



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Article published online:
26 November 2021

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