Z Geburtshilfe Neonatol 2021; 225(S 01): e28
DOI: 10.1055/s-0041-1739772
Abstracts | DGPM

Die Entdeckungsraten von Fehlbildungen vor und nach Einführung des erweiterten Basis-Screenings in Hessen durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) am 01.07.2013

R Axt-Fliedner
1   Justus-Liebig Universität Giessen, Abteilung fuer Pränatale Medizin&Fetale Therapie, Giessen, Deutschland
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Studienzie Ziel der Arbeit ist es, die Entdeckungsraten von Fehlbildungen vor und nach Einführung des erweiterten Basis-Screenings in Hessen durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) am 01.07.2013 zu untersuchen.

Method Es handelt sich um eine retrospektive, überwiegend explorative Datenanalyse von Qualitätssicherungsdaten der Geschäftsstelle für Qualitätssicherung in Hessen (GQH), die im Zeitraum vom 01.01.2010 bis 31.12.2016 in den geburtshilflichen Abteilungen der hessischen Krankenhäuser mittels Dokumentationsbögen erhoben wurden. Die Einteilung und Auswertung der Diagnosen erfolgt auf Grundlage der ICD-10-GM-2019.

Ergebniss In 0,7% der Fälle liegt mindestens eine Fehlbildung vor. Mit einem Anteil von 30,0% sind die meisten angeborenen Fehlbildungen aus dem Bereich des Muskel-Skelett-Systems, 12,2% der Fehlbildungen kommen aus dem Bereich der Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalte, dicht gefolgt von Fehlbildungen des Kreislaufsystems mit 11,3%. Die höchste pränatale Detektionsrate (PDR) findet sich bei den angeborenen Fehlbildungen des Nervensystems mit 56,8. Die niedrigste PDR findet sich bei denen der Genitalorgane mit 2,1%. Die PDR der Herz-Kreislauf-Fehlbildungen beträgt 32,9%. Insgesamt wird eine PDR von 25,2% erreicht. Es konnte keine Veränderung in der Anzahl der pränatalen Fehlbildungsdiagnosen nach Einführung des erweiterten Basis-Ultraschalls gezeigt werden. Auch die Verteilung der pränatal nicht entdeckten Fehlbildungsdiagnosen auf die Organsysteme hat sich nach der Einführung nicht verändert.

Schlussfolgerunge Die Einführung des erweiterten Basis-Ultraschalls hat nicht die erwünschte Verbesserung im Hinblick auf die PDR in Hessen gebracht. Es sollte über alternative Vorgehensweisen nachgedacht werden.



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Article published online:
26 November 2021

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