Z Geburtshilfe Neonatol 2021; 225(S 01): e15
DOI: 10.1055/s-0041-1739744
Abstracts | DGPM

Outcome von monochorialen-diamniotischen Zwillingen mit einem Geburtsgewicht von unter 1500 g

H Stromiedel
1   Büergerhospital Frankfurt am Main, Klinik für Neonatologie und päd. Intensivmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
,
M Wasenitz
2   Bürgerhospital Frankfurt, Klinik für Geburtshilfe, Frankfurt, Deutschland
,
S Dier
1   Büergerhospital Frankfurt am Main, Klinik für Neonatologie und päd. Intensivmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
,
F Bahlmann
2   Bürgerhospital Frankfurt, Klinik für Geburtshilfe, Frankfurt, Deutschland
,
S Kunzmann
1   Büergerhospital Frankfurt am Main, Klinik für Neonatologie und päd. Intensivmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
› Author Affiliations
 

Hintergrund Die perinatale Mortalität und Morbidität variiert bei Mehrlingen aufgrund der Plazenta Chorionizität. Bisher lagen wenige Daten vor, die den Einfluss des Geburtsgewichts (GG) und der Schwangerschaftswoche (SSW) diesbezüglich untersuchten. In dieser Studie sollten Unterschiede im outcome bei monochorialen-diamniotischen (mo-di) Zwillingen in Abhängigkeit des GG und der SSW analysiert werden.

Studien-Design In einem Zeitraum über 5 Jahre (Januar 2015 bis Dezember 2019) wurden alle mo-di Schwangerschaften in einem Perinatal-Zentrum level-1 retrospektiv nachuntersucht.

Ergebnisse Es wurden in diesem Zeitraum insgesamt 456 mo-di Zwillingskinder (bzw. 228 Zwillingspaare) betreut. Von diesen überlebten insgesamt 400 Kinder (87,7%) und 56 Kinder verstarben (12,3%). Davon verstarben 42 Kinder intrauterin (9,2%) und 14 Kinder nach der Geburt (3,1%). Von den 414 lebend geborenen Kindern hatten 90 Kinder ein Geburtsgewicht von<1500 g und/oder eine Schwangerschaftsdauer von<32.SSW (21,7%) (Studiengruppe) und 324 Kinder ein GG von > 1500 g bzw.>32.SSW (Kontrollgruppe) (78,3%). In der Studien- bzw. Kontrollgruppe lag die durchschnittliche SS-Dauer bei 28,9 SSW (35,5 SSW), das durchschnittliche Geburtsgewicht bei 1.176 g (2.201 g). Die Sectio-Rate war um 1,6x (94 versus 60%), die Notsectio-Rate um 6,0x (6 versus 1%) erhöht. Die mo-di Zwillinge der Studiengruppe hatten eine 13,6-fach erhöhte Mortalität. So verstarben 11 der 90 lebend geborenen Kinder in der Studiengruppe nach der Geburt (12,2%). In der Kontrollgruppe verstarben 3 der 324 Kindern nach der Geburt (0,9%). In der Studiengruppe war daneben die Rate an FFTS (Quintero II/III) um 2,3x (39 versus 17%), die TAPS-Rate um 14,0x (14% versus 1%) und IUGR-Rate um 2,4x (17 versus 7%) erhöht gewesen.

Schlussfolgerung 1/5 aller mo-di Zwillinge hatten ein Geburtsgewicht < 1500 g und/oder eine Schwangerschaftsdauer von<32.SSW. In dieser Gruppe war die Mortalität (13,6x) und die Rate an mo-di spezifischen Schwangerschaftsproblemen (FFTS (2,3x), TAPS (14,0x), IUGR (2,4x) erhöht. GG bzw. SSW sind somit mit einem schlechteren outcome bei einer mo-di Schwangerschaft assoziiert.



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Article published online:
26 November 2021

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