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DOI: 10.1055/s-0041-1739726
Assoziation von mechanischer Beatmung, Kohlendioxidpartialdruck, fraktionierter inspiratorischer Sauerstoff-Konzentration (FiO2) und nachteiligem kurzfristigem Ergebnis bei gekühlten asphyktischen Neugeborenen
Hintergrund Neugeborene, die nach perinataler Asphyxie (PA) mit therapeutischer Hypothermie (TH) behandelt wurden, leiden immer noch unter einer erheblichen Invaliditäts- und Mortalitätsrate. Da die mechanische Beatmung das Risiko einer höheren Sauerstoffversorgung und Hypokapnie erhöhen könnte, wollten wir in unserer Arbeit die mechanische Beatmung und die Werte für den Kohlendioxidpartialdruck (pCO2) und die fraktionierte inspiratorische Sauerstoff -Konzentration (FiO2) in den ersten 4 Lebenstagen mit dem kurzfristigen Ergebnis bei gekühlten Neugeborenen korrelieren.
Methoden Wir haben eine retrospektive Studie an 71 asphyktischen Neugeborenen durchgeführt, die auf zwei großen Intensivstationen in Deutschland mit TH behandelt wurden. Wir analysierten den Zusammenhang zwischen Beatmungsstatus und kurzfristigem ungünstigem Ergebnis und untersuchten die Auswirkungen des ersteren auf den pCO2 und die Sauerstoffzufuhr vor, während und nach der TH. Tod, abnorme Befunde bei der Magnetresonanztomographie (MRT) und pathologisches amplitudenintegriertes EEG (aEEG) wurden verwendet, um das kurzfristige Ergebnis zu definieren.
Ergebnisse Unsere Ergebnisse zeigten dass, der Bedarf an mechanischer Beatmung signifikant mit einem nachteiligen kurzfristigen Ergebnis verbunden war (38 vs. 5,6%, p=0,001). Die intubierten asphyktischen Neugeborenen wiesen in den ersten 6 (vor TH) und 72 Lebensstunden (während TH) signifikant niedrigere Werte für das mittlere Minimum an pCO2 (min. pCO2) im Vergleich zu den spontanatmenden Neugeborenen (32,3±13,4 vs. 37,4±8,3 mmHg und 28,1±9,4 vs. 33,4±7,9 mmHg, p=0,03 bzw. p=0,01) auf. Bei intubierten Neugeborenen mit ungünstigen kurzfristigen Ergebnissen wurden in den ersten 36 Lebensstunden niedrigere pCO2-Werte festgestellt und höhere pCO2-Schwankungen beobachtet. Zusätzlich war das maximale pCO2 (max. pCO2) in der Gruppe der intubierten Neugeborenen mit nachteiligem kurzfristigem Ergebnis signifikant höher in den ersten 6 und 72 Lebensstunden (93,6±37,1 vs. 66,8±31,4 mmHg und 98,3±30,8 vs. 78,1±25,9 mmHg, p=0,01 bzw. p=0,02). Zudem war die mechanische Beatmung mit einer erhöhten Zufuhr von fraktionierter inspiratorischer Sauerstoff -Konzentration (mittleres und maximales FiO2) vor, während und nach TH verbunden. Höhere mittlere maximale FiO2(%)*100-Werte über die ersten 6 und 72 Lebensstunden waren wiederum mit einem nachteiligen kurzfristigen Ergebnis verbunden (79,0±25,2 vs. 57,5±33,7 und 79,0±25,2 vs. 59,9±33,7, p<0,01)
Schlussfolgerung Zusammenfassend war in unserer Arbeit die mechanische Beatmung mit einem ungünstigen Ergebnis verbunden und prädisponierte zu niedrigeren oder signifikant höheren pCO2-Werten mit aufeinanderfolgenden höheren pCO2-Schwankungen und zu einer erhöhten Sauerstoffzufuhr. Dies könnte zu weiteren Beeinträchtigungen in einem bereits geschädigten Gehirn von asphyktischen Neugeborenen führen, die sich einer TH unterziehen.
Publication History
Article published online:
26 November 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart,
Germany