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DOI: 10.1055/s-0041-1732740
Gesundheitsrelevanter Lebensstil als Erklärungsansatz gesundheitlicher Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen
Einleitung Aktuelle Forschungsergebnisse zum Zusammenhang zwischen Gesundheit im Kindes- und Jugendalter und den sozialen Faktoren belegen eindeutig, dass das soziale Gefälle die Gesundheit systematisch beeinflusst. In diesem Beitrag wird ein lebensstilbezogener Untersuchungsansatz zur Erklärung gesundheitlicher Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen vorgestellt.
Methoden Basierend auf dem Modell der gesundheitsrelevanten Lebensstile nach Abel et al. (2004) erfolgte in dieser Untersuchung eine Operationalisierung des Lebensstils mittels einstellungs- und verhaltensorientierter Indikatoren. Vier Dimensionen eines gesundheitsrelevanten Lebensstils wurden entwickelt, die körperliche, gesundheitsverhaltens- und gesundheitsorientierungsbezogene sowie umwelt-/umfeldbezogene Faktoren beinhalten.
Ergebnisse Signifikant höhere BMI-und Bauchumfangswerte und signifikant schlechtere Ausdauerleistungsfähigkeit bei Kindern mit Migrationshintergrund. Defizitäre personale Schutzfaktoren signifikant häufiger bei Kindern deutscher Herkunft und mit einem niedrigen SES. Defizitäre familiäre und soziale Schutzfaktoren signifikant häufiger bei Kindern mit Migrationshintergrund und mit einem niedrigem SES.
Fazit Um gesundheitliche Ungleichheit bei Kindern und Jugendlichen zu reduzieren und somit einen gesunden Lebensstil in dieser Zielgruppe zu fördern, bedarf es effektiver gesundheits- und bewegungsfördernden Maßnahmen, die sich auf das gesamte Umfeld richten sowie den Lebensstil der Kinder und ihrer Familien positiv beeinflussen.
Publication History
Article published online:
02 September 2021
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Georg Thieme Verlag KG
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