Rofo 2021; 193(S 02): S93
DOI: 10.1055/s-0041-1732567
Poster GPR 2021

Raumforderungen des III. Hirnnerven beim Säugling

Veronika Huf, Irene Teichert-von Lüttichau, Christine Makowski, Marc-Matthias Steinborn
 

Einleitung und Ziel: Tumore der Hirnnerven im Säuglingsalter sind sehr selten. Hier stellen wir drei Säuglinge mit einer Parese des Nervus oculomotorius aufgrund einer Raumforderung im Bereich des III. Hirnnerven vor.

Methode: Klinik, Schädel MRTs sowie der Verlauf von Tumoren des N. oculomotorius im Säuglingsalter wurden miteinander verglichen.

Ergebnis: Drei Säuglinge (2 männlich) im Alter von 2 Wochen bis 4 Monaten stellten sich mit den Symptomen einer Okulomotoriusparese (rechtsseitig: n = 2) vor. Eine MRT des Schädels zeigte in allen drei Fällen eine kontrastmittelaufnehmende Raumforderung des III. Hirnnerven. Bei Patient 1 zeigt sich seit insgesamt 7 Monaten eine größenstabile Läsion, differentialdiagnostisch kommt ein Schwannom in Betracht. Bei den Patienten 2 und 3 waren die Raumforderungen in der kurzfristigen MRT-Verlaufskontrolle größenprogredient. Die histologische Sicherung ergab bei beiden Kindern einen atypischen, teratoiden, rhabdoiden Tumor (AT/RT) des N. oculomotorius.

Schlussfolgerung: Tumore des dritten Hirnnerven beim Säugling sind sehr selten und aufgrund der Lage einer histologischen Sicherung schwer zugänglich. Zur Einschätzung der Dignität sind kurzfristige bildgebende Verlaufskontrollen notwendig. Eine seltene, aber wichtige Differentialdiagnose ist dabei der AT/RT.

veronika.huf@muenchen-klinik.de



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Article published online:
19 August 2021

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