Evaluation einer Ganzkörperdiffusionssequenz (GK-DWI) mit Simultaneous Multi-Slice (SMS) zur Reduktion der Untersuchungszeit im Kindes- und Jugendalter

Einleitung und Ziel: Die Ganzkörper-MRT wird zunehmend im Rahmen verschiedener Fragestellungen vor allem im Kindes- und Jugendalter eingesetzt. Wichtige Indikationen sind unter anderem die Bildgebung im Rahmen der onkologischen Diagnostik, aber auch die verschiedenen Formen der chronischen und akuten Osteomyelitis sowie zur Fokussuche bei Fieber unklarer Ätiologie. Die diffusionsgewichtete (DWI)-Bildgebung ist hierbei ein zentraler Bestandteil, hat allerdings die längste Messzeit aller verwendeten Sequenzen. Durch die Einführung der parallelen Bildgebung (SMS) konnte gezeigt werden, dass sich die Messzeit der diffusionsgewichteten Sequenz im Erwachsenenalter signifikant reduzieren lässt, bei nahezu gleichbleibender Bildqualität. Diese Arbeit soll den Einsatz einer neuen interleaved STIR-SMS-Sequenz im Kindes- und Jugendalter evaluieren und die praktische Anwendung demonstrieren.

Methode: Zunächst wurde die Interleaved STIR-SMS-DWI-Sequenz an fünf Probanden zusammen mit der Standard-DWI-Sequenz untersucht und die Untersuchungszeit inklusive Pausen für den Shim registriert. Im Anschluss wurde bei 10 Patienten die STIR-SMS-DWI und die Standard DWI zu verschiedenen Zeitpunkten angefertigt. Es erfolgte eine quantitative Auswertung mittels ROIs in repräsentativen Regionen sowie eine qualitative Auswertung durch zwei Reader unter Verwendung einer LIKERT-Skala.

Ergebnis: In den Probandenuntersuchungen konnte eine signifikante Reduktion der Gesamtmesszeit um bis zu 30% erreicht werden. Die Patientenmessungen zeigten eine vergleichbare Bildqualität sowohl in den quantitativen als auch den qualitativen Auswertungen.

Schlussfolgerung: Die GK-DWI mit STIR-SMS ermöglicht eine Reduktion der Untersuchungszeit der Ganzkörperbildgebung bei gleichbleibender Bildqualität und könnte somit bei Standard-DWI im Rahmen der GK-Diagnostik ersetzen. Eine weitere Evaluation hinsichtlich der Detektion kleiner Läsionen sowie der Bestimmung der ADC-Werte sollte in weiteren Studien untersucht werden.

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Article published online:
19 August 2021