Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0041-1732188
Frühe Hilfen in Geburtskliniken: Lotsendienste als Brücke zwischen dem Gesundheitswesen und der Kinder- und Jugendhilfe
Einleitung Kommunale Netzwerke Früher Hilfen tragen dazu bei, die Entwicklungs- und Lebenschancen von Kindern in psychosozial belastenden Lebenslagen zu verbessern. Geburtskliniken haben sich als wichtige Akteure in diesen Netzwerken schon früh der Herausforderung gestellt: Eine Vielzahl Aktivitäten Früher Hilfen und sogenannte Lotsendienste sind auf den Stationen etabliert, um Familien in belastenden Lebenslagen in Präventionsnetzwerke außerhalb der Klinik überzuleiten. Doch in wie vielen Geburtskliniken sind solche psychosozialen Versorgungsstrukturen vorhanden? Welcher Nutzen ist damit verbunden?
Methoden Im Rahmen eines mixed-method Designs wurden 383 Geburtskliniken (Rücklauf 57%) mit mehr als 300 Geburten im Jahr zur Versorgung psychosozial belasteter Familien repräsentativ befragt. Bivariate Vergleiche zwischen Kliniken mit (n = 111) und ohne (n = 254) Lotsendienst geben Aufschluss über unterschiedliche Versorgungsstrukturen und –prozesse.
Ergebnisse In der stationären Geburtshilfe werden die höchsten Fallzahlen für folgende familiäre Belastungen berichtet: Verständigungsschwierigkeiten (16,7%), Armutslagen (11,8%) und Flüchtlings- und Asylstatus (10,5%). In knapp 30% der Geburtskliniken ist ein Lotsendienst etabliert, der mit einer höheren Kooperationsquote in niedrigschwellige Angebote der Kinder- und Jugendhilfe bzw. der Frühen Hilfen außerhalb der Klinik einhergeht.
Fazit Die Bedeutung von Lotsendiensten und Aktivitäten Früher Hilfen in Geburtsklinken wird im Hinblick auf a) die Versorgungsqualität und b) den Nutzen für die Kliniken selber diskutiert.
Publication History
Article published online:
02 September 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany