Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 718
DOI: 10.1055/s-0041-1732178
Donnerstag 23.09.2021
Vorträge

Übers Impfen sprechen! Befunde und Trends zu Informationsbedarfen und -wünschen aus einer bevölkerungsrepräsentativen Wiederholungsbefragung zum Infektionsschutz (2012-2020)

N Reibling
1   Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, Deutschland
,
F De Bock
1   Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, Deutschland
,
B Reckendrees
1   Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, Deutschland
,
L Seefeld
1   Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, Deutschland
,
V Stander
1   Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, Deutschland
,
A Spura
1   Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Covid-19 Pandemie zeigt erneut die Bedeutsamkeit von Impfungen für den Infektionsschutz. Dennoch werden die Impfziele für eine Herdenimmunität in Deutschland noch nicht erreicht. Impfkaufklärung und -kommunikation sind wichtige Aufgaben der BZgA. In diesem Beitrag werden die Informationsbedarfe und -wünsche zum Thema Impfen auf Basis einer bundesweiten Bevölkerungsbefragung von 2012-2020 vorgestellt.

Methoden Seit 2012 wird alle zwei Jahre eine bundesweite repräsentative CATI-Befragung zu Einstellungen, Wissen und Verhalten der Bevölkerung gegenüber Impfungen durchgeführt. Der Beitrag berichtet deskriptive Ergebnisse aus der aktuellen Welle mit 5.002 deutschsprachigen Personen zwischen 16-85 Jahren sowie Trendanalysen über die fünf Wellen.

Ergebnisse 61% der 2020 Befragten fühlen sich gut oder sehr gut informiert. Dieser Anteil ist in den letzten Jahren gestiegen. Der größte Informationsbedarf liegt bei der Wirksamkeit von Impfungen, gefolgt von Nebenwirkungen. Das persönliche Gespräch mit dem Arzt bleibt für 98% der Befragten die wichtigste Informationsquelle. Informationen von Krankenkassen (85%), Gesundheitsamt (81%) und Landes- und Bundesbehörden (80%) werden ebenfalls als geeignet angesehen und haben über die Zeit an Zuspruch gewonnen. Bei der Mediennutzung zeigen sich deutliche Altersunterschiede. Jüngere Menschen präferieren digitale und persönliche Kommunikation, während für ältere Personen klassische Medien weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

Fazit Die subjektive Informiertheit zum Thema Impfung ist besser geworden. Dennoch gibt es deutliche Bedarfe und konkrete Informationswünsche, die sich nach Zielgruppen unterscheiden. Datenbasierte Zielgruppenforschung ist eine wichtige Grundlage für eine effektive und bedarfsorientierte Impfkommunikation.



Publication History

Article published online:
02 September 2021

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