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DOI: 10.1055/s-0041-1732163
Krankheitskosten der Opioidabhängigkeit in Deutschland
Einleitung Bislang liegen nur wenige gesundheitsökonomische Analysen zu den Kosten der Opioid-Abhängigkeit in Deutschland vor. Mit dem vorliegenden Projekt sollen die Krankheitskosten der Opioid-Abhängigkeit populationsbasiert anhand eines Top-Down Ansatzes aus der Perspektive des deutschen Sozialversicherungssystems untersucht werden.
Methoden Opioid-Abhängigkeit wird mit den Diagnosen ICD-10 F11./T40.0-3 definiert. Erhoben werden die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sowie der Rentenversicherung für das Basisjahr 2016. Die Erhebung der GKV-Ausgaben erfolgte mittels schriftlicher Befragung. Die Angaben zu den Kosten in den verschiedenen Bereichen werden für die gesamte Versichertengemeinschaft der GKV extrapoliert. Bei der DRV wurden die Leistungen für medizinische Rehabilitation sowie die Erwerbsminderungsrente für Versicherte mit der Diagnose Opioid-Abhängigkeit angefragt.
Ergebnisse Die Prävalenz der Opioid-Abhängigkeit betrug insgesamt 0,20%. Hochgerechnet auf die GKV belaufen sich die Gesamtausgaben aufgrund des Opioid-Abhängigkeit auf ca. 685.274.000 €. Dabei entfallen ca. 82.057.900 € auf Ausgaben für Substitutionsmittel und ca. 125.859.700 € auf Ausgaben für Krankenhausaufenthalte mit der Hauptentlassungsdiagnose Opioid-Abhängigkeit. Die Ausgaben der DRV betragen insgesamt ca. 26.738.400 €.
Fazit Die durchgeführte Analyse kann wichtige Erkenntnisse zur ökonomischen Belastung des Sozialversicherungssystems durch Opioid-Abusus liefern.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
02. September 2021
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