Gesundheitswesen 2021; 83(08/09): 693
DOI: 10.1055/s-0041-1732093
Donnerstag 23.09.2021
Vorträge

Gesundheitsbezogene Lebensqualität von Befragten mit und ohne Migrationshintergrund unter Berücksichtigung weiterer Diversitätsmerkmale

J Buchcik
1   Hamburg, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Hamburg, Deutschland
,
JS Borutta
1   Hamburg, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Hamburg, Deutschland
,
J Westenhöfer
1   Hamburg, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Hamburg, Deutschland
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Einleitung Gesundheitsbezogene Lebensqualität (GLQ) kann als ein Konzept zur Erfassung subjektiver und multidimensionaler Gesundheit gesehen werden. Lebensqualitätsforschung bei Migranten hat in den letzten Jahren an Stellenwert gewonnen, berücksichtigt jedoch nicht immer weitere Diversitätsmerkmale wie Alter, Geschlecht und Familienstand. In diesem Beitrag wird der Einfluss ausgewählter Diversitätsmerkmale auf die GLQ von Befragten mit und ohne Migrationshintergrund (Mgh) verglichen.

Methoden Bewohner*innen wurden zu ihren soziodemographischen und sozioökonomischen Angaben befragt. Die GLQ wurde mit dem Short-Form 12 (SF-12) erhoben, Gruppenunterschiede mit dem t-Test untersucht. Der Zusammenhang zwischen Diversitätsmerkmalen und der GLQ wurde anhand multipler Regressionsanalyse untersucht.

Ergebnisse N = 755 Bewohner*innen (n = 284 mit Mgh; n = 471 ohne Mgh) nahmen teil. Das mittlere Alter der Befragten liegt bei 39.6 (SD = 14.1) bzw. bei 51.6 (SD = 16.8). Die körperliche Summenskala liegt bei MW = 42.55/SD = 5.55 und bei MW = 42.03/SD = 4.71, die mentale Summenskala bei MW = 45.77/SD = 7.66 und MW = 47.60/SD = 6.14. Der t-Test zeigt signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen in der mentalen GLQ. Alter ist ein signifikanter Prädiktor für körperliche Lebensqualität bei beiden Gruppen (b=-0.109, p = 0.040; b=-0.076, p = 0.010).

Fazit Migranten zeigen schlechtere Summenwerte in der mentalen GLQ. Dies scheint mit Diskriminierungen und Akkulturationsstress erklärt. Zudem ist anzunehmen, dass mit zunehmendem Alter die körperliche Funktionsfähigkeit abnimmt.



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Article published online:
02 September 2021

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