Geburtshilfe Frauenheilkd 2021; 81(06): e37
DOI: 10.1055/s-0041-1730783
Abstracts
MGFG

Systemischer Lupus erythematodes, Hypothyreose und Kardiomyopathie in der Schwangerschaft: ein Fallbericht

A Frühauf
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum “Carl Gustav Carus” Dresden, Dresden, Deutschland
,
J Winkler
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum “Carl Gustav Carus” Dresden, Dresden, Deutschland
,
P Wimberger
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum “Carl Gustav Carus” Dresden, Dresden, Deutschland
,
K Nitzsche
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum “Carl Gustav Carus” Dresden, Dresden, Deutschland
,
M Komar
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum “Carl Gustav Carus” Dresden, Dresden, Deutschland
,
M Rüdiger
2   Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum “Carl Gustav Carus” Dresden, Dresden, Deutschland
,
B Seipolt
2   Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum “Carl Gustav Carus” Dresden, Dresden, Deutschland
,
C Birdir
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum “Carl Gustav Carus” Dresden, Dresden, Deutschland
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Einleitung In diesem Fallbericht stellen wir eine Patientin vor, bei der in der 27. Schwangerschaftswoche (SSW) eine Hypothyreose und ein Systemischer Lupus erythematodes (SLE) neu diagnostiziert wurden und im Verlauf eine Kardiomyopathie aufgetreten ist.

Der Fall Eine 33-jährige IIG und IP stellte sich in der 26+5. SSW aufgrund zunehmender Ödeme im Krankenhaus vor. Es fielen eine massive Hypothyreose (TSH 216 mU/l), eine Anämie (Hb 6.6 mmol/l), eine Thrombozytopenie (69 GPt/l), ein LDH von 10 µmol/l*s, ein Haptoglobin < 0.10 g/l und ein Kreatinin von 132 µmol/l auf. Die Patientin hatte jedoch außer der Ödeme keinerlei klinische Symptomatik.

Unter Mitwirkung von Nephrologen, Endokrinologen und Rheumatologen erfolgte eine gemeinsame Diagnostik. Es wurde der Verdacht auf einen SLE gestellt. Nach dessen Bestätigung erfolgte die Therapie mit Methylprednisolon, Quensyl, Azathioprin sowie Innohep.

Am Folgetag und somit 6. stationären Tag fiel die Patientin mit zunehmend Schmerzen, Luftnot und Oligurie auf. Eine durchgeführte Echokardiographie ergab eine Ejektionsfraktion von ca. 20 %. In der Gesamtsituation wurde darauffolgend die Indikation zur Sectio caesarea in der 27+3. SSW gestellt, welche unter ECMO-Bereitschaft komplikationslos durchgeführt werden konnte. Es wurde ein Mädchen (Gewicht: 970 g, APGAR: 05-06-09) geboren und anschließend auf der Intensivstation versorgt. Postoperativ erfolgte die Verlegung der Patientin auf eine kardiologische Intensivstation.

Diskussion Hypothyreose und SLE gelten als Risikofaktoren in der Schwangerschaft und sind mit erhöhter Frühgeburtlichkeit, schlechterem kindlichem Outcome und im Falle des SLE mit erhöhter maternaler und fetaler Mortalität assoziiert. Demzufolge sind eine Erkennung und Behandlung dieser Krankheiten so früh wie möglich empfehlenswert.



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Article published online:
01 June 2021

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