Tierarztl Prax Ausg K Kleintiere Heimtiere 2021; 49(03): 234
DOI: 10.1055/s-0041-1729427
Posterpräsentationen
Experimentelle Pathologie

3R → 3D: Hautmodell zur Studie von Virusinfektionen

J Müller
Institut für Veterinär-Pathologie, Justus-Liebig Universität Gießen
,
D Nobach
Institut für Veterinär-Pathologie, Justus-Liebig Universität Gießen
,
C Herden
Institut für Veterinär-Pathologie, Justus-Liebig Universität Gießen
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Einleitung Die Ermittlung von Aufnahme- und Ausscheidungsgeweben bei Virusinfektionen ist für eine Risikoanalyse von hoher Bedeutung. Dies gilt insbesondere auch für Orthobornaviren, die nach neueren Untersuchungen z. T. als Zoonose einzustufen sind. Um die Relevanz einer intakten Hautbarriere an der Erregeraufnahme und -ausbreitung zu untersuchen, wurden 3D-Hautmodelle des Virusreservoirs (Spitzmaus) sowie Endwirtes (Pferd) etabliert und charakterisiert.

Material und Methoden Die gewonnene Haut wurde bis zu 10 Tage in Kultur gehalten und anschließend mittels Histologie und Immunhistochemie näher untersucht, um in Folgeversuchen die Virusausbreitung in der Haut über verschiedene Infektionsrouten (intakte Haut, mit Läsion versehene Haut und über das Medium) beurteilen zu können.

Ergebnisse In beiden etablierten Hautkulturen zeigte sich an Tag 4 ein Bild, das der Vergleichskultur von Tag 0 noch weitestgehend entsprach. Mit zunehmender Kultivierungsdauer wurden die autolytischen Veränderungen, insbesondere in der Muskulatur, stärker. Der Gewebeerhalt war dennoch an Tag 10 noch ausreichend vorhanden.

Schlussfolgerung Beide Hautmodelle stellen sich als geeignet dar und sind eine gute Alternative zu kommerziellen Hautkulturen. Insbesondere sind sie von Vorteil, da sie den physiologischen Gewebeaufbau mit speziesspezifischen Unterschieden berücksichtigen.



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Article published online:
22 June 2021

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