Hantavirus-induziertes pulmonales Syndrom (HPS) durch Puumalavirus

Einleitung Hantaviren sind weltweit in verschiedenen Stämmen verbreitet. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt über infizierte Nagetiere und deren Ausscheidungen (Kot, Urin, Speichel) primär respiratorisch bzw. oral. Asiatische und europäische Hantavirus-Stämme sind Auslöser des hämorrhagischen Fiebers mit renalem Syndrom (HFRS). Hantaviren aus Nord- und Südamerika verursachen das Hantavirus-induzierte (kardio-) pulmonale-Syndrom (HPS bzw. HCPS). In unserem Fall entwickelt sich durch das europäische Puumalavirus, eine Unterart der humanpathogenen Orthohantaviridae, ein HPS. Diese Befundkonstellation ist sehr selten und wurde lediglich in einzelnen Fallberichten beschrieben. Dieser Fallbericht zeigt die initiale Bildgebung (Thoraxröntgen und CT-Thorax) für die Diagnosestellung eines HPS und den weiteren Verlauf auf der Intensivstation mittels Thoraxröntgen.

Anamese 60 jährige Patientin mit rezidivierenden Fieberschüben seit 5 Tagen und zunehmende Verschlechterung – davor mehrfache Schwimmbadbesuche. Klinik: MMA, trockener Husten, Myalgie Status: 37,3 °C, 145/80 mmHg, unauffälliges EKG Labor: Thrombozytopenie, CRP 143 mg/L (Norm < 5), GFR 48 ml/min Puumalavirus IgM- Ak (PUUV) -> positiv

Diskussion Differenzialdiagnostisch ist bei atypischem klinischen Verlauf und unklaren pulmonalen Infiltraten auch eine ursächliche Hantavirusinfektion in Betracht zu ziehen.

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 3

Abb. 4

Abb. 5

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Mai 2021

• Quellen

• 1 Ketai LH. et al. Hantavirus pulmonary syndrome: radiographic findings in 16 patients. Radiology 1994; 191 (03) 665-668
• 2 Vollmar P. et al. Hantavirus cardiopulmonary syndrome due to Puumala virus in Germany. Journal of clinical virology : the official publication of the Pan American Society for Clinical Virology 2016; 84: 42-47
• 3 Rasmuson J. et al. Time to revise the paradigm of hantavirus syndromes? Hantavirus pulmonary syndrome caused by European hantavirus. European journal of clinical microbiology & infectious diseases : official publication of the European Society of Clinical Microbiology 2011; 30 (05) 685-690