Rofo 2021; 193(S 01): 37-38
DOI: 10.1055/s-0041-1723240
Vortrag (Wissenschaft)
Uroradiologie/Urogenitaldiagnostik

Präoperative Vorhersage des Prostatakarzinom-T-Stadiums mittels multiparametrischer MRT

B Valentin
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
T Ullrich
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
M Quentin
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Arsov
2   Uniklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf
,
I Esposito
3   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Pathologie, Düsseldorf
,
P Albers
2   Uniklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Düsseldorf
,
G Antoch
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
L Schimmöller
1   Uniklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Diese Studie evaluiert Prädiktoren für eine prätherapeutische Ermittlung des T-Stadiums des Prostatakarzinoms mittels 3-Tesla multiparametrischer MRT (mpMRT).

Material und Methoden In diese Studie wurden Patienten mit mpMRT, positiver systematischer und/oder gezielter MRT-gesteuerter Biopsie und anschließender radikaler Prostatektomie zwischen 01/2016 und 12/2017 eingeschlossen. MRT-Parameter, wie die extraprostatische Ausdehnung (EPE) (≥ 3 mm), Kapselkontaktlänge (KKL), Infiltration des neurovaskulären Bündels (NVBI), Kontakt zu den Samenblasen (SVK) oder die Infiltration dieser (SVI) wurden erhoben und mit den klinischen und histopathologischen Ergebnissen korreliert.

Ergebnisse Insgesamt wurden 136 Patienten in die Studie eingeschlossen. Ein pT2-Stadium lag bei 76 (56%), ein pT3a-Stadium bei 29 (21%) und ein pT3b-Stadium bei 31 (23%) der Patienten vor. Eine NVBI wurde bei keinem Patienten mit später gesichertem pT2-Stadium beschrieben (NPW 100%, KI 0,95 – 1). Eine messbare EPE zeigte einen positiven prädiktiven Wert (PPW) von 98% (KI: 88 – 100%) für ein pT3-Stadium und einen negativen prädiktiven Wert (NPW) von 81% (KI: 72 – 87%). Die Grenzwertoptimierungskurve für die KKL zur Bestimmung des T3a-Stadiums ergab bei einem Schwellenwert von 12,5 mm eine Sensitivität von 86% und eine Spezifität von 62% (AUC-Wert: 0,81). Alle Patienten mit einem pT3a-Stadium wiesen eine KKL von > 5 mm auf. Alle Patienten mit einem pT3b-Stadium zeigten einen SVK (PPW 76% (KI 61 – 87%); NPW 98% (KI 93 – 99%) und in 23/29 (79%) Patienten lag eine SVI (PPW 100% (KI 86 – 100%); NPW 93% (KI 87 – 96%)) vor. Eine EPE (p < 0,01), KKL ≥ 12,5 mm (p = 0,05) und ein SVK (p = 0,01) stellten sich als unabhängige Prädiktoren eines T3-Stadiums heraus.

Schlussfolgerungen Unabhängige MRT-Prädiktoren für ein pT3-Stadium des Prostatakarzinoms sind messbare EPE, die KKL und der SVK. Eine KKL von ≥ 12,5 mm ist ein Hinweis auf ein pT3a-Stadium, wohingegen eine KKL < 5 mm dieses ausschließt. Ein SVK oder eine SVI sind verlässliche Prädiktoren für ein pT3b-Stadium.



Publication History

Article published online:
11 May 2021

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