Bei Dialysepatienten bedarf es überdurchschnittlich häufig einer spezialisierten ambulanten
Palliativversorgung (SAPV). Die SAPV setzt mindestens 2 Symptomkomplexe voraus, welche
bei Dialysepatienten nahezu immer gegeben sind. Ein dialysepflichtiger anurischer
Patient beispielsweise, bei dem ein Dialyseabbruch wegen eines fortschreitenden Tumorleidens
erwogen wird, erfüllt bereits mindestens 2 Kriterien. In diesem Fall sind das die
starken Schmerzen, die das Tumorleiden verursacht, und die mit dem Dialyseabbruch
einhergehende Atemnot, die durch die fehlende Ultrafiltration eintritt. Weitere Symptome,
die mit einem Dialyseabbruch einhergehen können, sind finale Unruhe und Agitiertheit,
Sekretstau in den Atemwegen, Übelkeit und Erbrechen, starke neuropathische Schmerzen
und Anämie, um nur einige zu nennen. Angesichts dieses Symptomkomplexes wird deutlich,
dass eine allgemeine ambulante Palliativversorgung beim dialysepflichtigen Menschen
schnell an ihre Grenzen stößt. Aus diesem Grund sind vermehrte Krankenhausaufenthalte
in der letzten Lebensphase die Folge. Häufig versterben dadurch Betroffene in der
Klinik und nicht, wie von vielen Menschen erhofft, zu Hause. Dabei hätte eine Etablierung
einer SAPV sowohl für den Patienten als auch für die Kostenträger Vorteile. Den Betroffenen
würde ein häusliches Umfeld ermöglicht, welches die Lebensqualität deutlich verbessert
und die Krankenkassen würden durch sinkende Krankenhausaufenthalte finanziell merklich
entlastet. Die Antworten zu meinem Fragebogen zeigen, dass es im Landkreis Dillingen
Handlungsbedarf hinsichtlich der palliativen Versorgung im Allgemeinen wie auch speziell
bei Dialysepatienten gibt. Das Angebot einer SAPV gab es für den Landkreis Dillingen
nicht (Stand: 26.01.2015). Der Bedarf hierfür wäre jedoch gegeben, da rund 1000 Menschen
in diesem Landkreis pro Jahr versterben und statistisch gesehen davon 10 % von einer
SAPV profitieren würden. Es finden Planungsgespräche zwischen der Kommunalpolitik
und den apparativen Ebenen statt, um eine SAPV zu ermöglichen (Stand: 26.01.2015).
Es mangelt noch an der Finanzierung sowie an der nötigen Personalausstattung; auch
die Auflagen der Krankenkassen und die noch zu klärende Trägerschaft stellen Probleme
dar, welche noch zu lösen sind (Stand: 26.01.2015). Wünschenswert wäre ein Modell,
bei dem das SAPV-Team als zentrale Koordinationsstelle fungiert. Dadurch würde ein
Zusammenarbeiten aller für den Betroffenen notwendigen Berufsgruppen auf höchstem
Niveau erreicht werden.
In dialysis patients, there is an above-average need for a specialized ambulant palliative
care (SAPC). SAPC requires at least 2 symptom complexes which are almost certainly
given in dialysis patients. An anuric patient requiring dialysis, e. g., for whom
a dialysis treatment abortion is debated because of progressive tumor suffering, pervades
already at least 2 criteria. In this case, these are heavy pain the tumor is causing
and dyspnea (accompanied by dialysis abortion) caused by lacking ultrafiltration.
Further symptoms coming along with dialysis abortion are final restlessness, stasis
of secretion in respiratory ducts, nausea and vomitus, heavy neuropathic pain and
anemia, just to mention a few. In view of these symptom complexes, it becomes clear
that a general ambulant palliative care reaches its limits fast in dialysis patients.
For this reason, increased hospitalization rates in the last phase of life are following.
Due to this, patients often die in the hospital and not at home, as many people hope.
Here, an implementation of SAPC would have advantages for patients as well for benefactors.
Patients could stay at home more often which improves quality of life immensely and
the budget of health insurance companies would be relieved significantly due to fewer
hospitalizations. The answers in my questionnaire show that there is a need for action
in the rural district of Dillingen concerning general and dialysis-specific palliative
care. There was no supply of SAPC in the rural district of Dillingen (as per January
26, 2015). However, the demand for it is there as ca. 1000 people die in this district
every year and 10 % of them could statistically profit from it. There are strategic
discussions between local affairs and technical appliances in order to make SAPC available
(as per January 26, 2015). There is a lack of financial and staff supply; also, the
requirements of health insurance companies and the not yet settled funding body are
problems which have to be solved (as per January 26, 2015). Thereby, a cooperation
of all required professional categories on a high level would be accomplished.
Key words
palliative care - maintenance structure - multimorbid - dialysis patients