NOTARZT 2016; 32(01): 30-38
DOI: 10.1055/s-0041-110751
CME – Fort- und Weiterbildung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Notfall Angioödem

Angioedema as an emergency
Guido Mühlmeier
1   Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie sowie Allergologisches Zentrum
,
Jens Greve
2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Ulm
,
Thomas Wunderlich
3   Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
,
Lorenz Lampl
3   Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
26. Februar 2016 (online)

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Kernaussagen
  • Angioödeme stellen Notfallsituationen dar und bedürfen nach der Erstversorgung einer klinischen Überwachung.

  • Nach Korrektur der Vitalfunktionen sollte möglichst früh eine kausale Therapie der individuell vorliegenden Angioödemform eingeleitet werden. Die wesentliche Unterscheidung geht von den Hauptmediatoren Histamin bzw. Bradykinin aus.

  • Das Angioödem mit Urtikaria ist geprägt von Quaddeln und Juckreiz und ist die häufigste Form des Angioödems. Es spricht auf die Gabe von Adrenalin, Antihistaminika und Kortikosteroiden gut an.

  • Das durch ACE-Hemmer induzierte Angioödem ist eine nicht seltene Nebenwirkung, bedarf nur vereinzelt einer iatrogenen Atemwegs sicherung und kann probatorisch mit C1-INH oder Icatibant behandelt werden.

  • Das eher seltene hereditäre Angioödem (HAE) ist bradykininvermittelt und spricht auf die Gabe von C1-INH und des Bradykinin-B2-Rezeptor-Antagonisten Icatibant an.