Zusammenfassung
Einführung: Der 2015 publizierte Fragebogen zur Erfassung des Stimmlichen Selbstkonzepts (FESS)
von Nusseck et al. erfasst mit 17 Items die 3 Skalen „Beziehung zur eigenen Stimme“,
„Bewusstheit im Umgang mit der eigenen Stimme“ und „Stimme und Emotion“. Die vorliegende
Arbeit soll ein Bild von der normalen Verteilung dieser Skalenwerte an jungen Erwachsenen
erfassen.
Material und Methoden: 96 FESS-Fragebögen wurden von Studierenden der Medizin ausgefüllt, zusätzlich um
ein weiteres Item „Es fällt mir leicht, diesen Bogen auszufüllen“ erweitert. Es wird
eine Verteilung der Skalenwerte in Form von Perzentilen angegeben.
Ergebnisse: In allen 3 Skalen fanden sich keine signifikanten Geschlechtsunterschiede, so dass
die Auswertung gemeinsam erfolgt. Die Verteilungen zeigen eine breite Streuung und
keine relevanten Probleme mit Boden- oder Deckeneffekten. Das Item „Es fällt mir leicht,
diesen Bogen auszufüllen“ erfuhr überwiegend zustimmende Skalenwerte, tendenziell
umso höhere, je höher auch die ersten beiden Selbstkonzeptskalen ausfielen.
Diskussion: Die Ergebnisse ermutigen zur Verwendung des Fragebogens, da die angegebenen Werte
gut streuen und keine Boden- oder Deckeneffekte auftreten. Für die Anwendung bei Stimmpatienten
muss sicher beobachtet werden, welche klinische Bedeutung darin liegt, dass Menschen
mit niedrigeren Skalenwerten das Ausfüllen des Bogens nicht immer leicht fällt. Die
vorgelegten Prozentränge beziehen sich auf Studierende der Medizin im 4. Klinischen
Semester. Bis zum Vorliegen größerer und vielseitigerer Normierungsstudien werden
wir sie auch für andere junge Erwachsene einsetzen.
Abstract
Introduction: The questionnaire “Fragebogen zur Erfassung des stimmlichen Selbstkonzepts (FESS)”
was published in 2015 by Nusseck et al. It consists of 17 items measuring 3 scales
on voice related self-concept. This paper examines the distribution of scale values
in young adults by examination of medical students.
Material and Methods: 96 FESS questionnaires were filled in by medical students. An additional item was
added, stating whether it felt easy to answer the questionnaire. The distribution
of the scales as well as percentile ranks are given in the paper.
Results: In all 3 scales there were no significant differences between females and males,
therefore they were analysed as one group. The distributions of all 3 scales show
no relevant ceiling nor floor effects. Probands with lower scores in 2 of the three
scales found it less easy to answer the questions.
Discussion: The results encourage the use of the questionnaire in patients. There was no indication
of relevant floor or ceiling effects and there was enough variance in each scale.
If used in patients further investigation is needed on the result that patients with
lower scores tend to find it more difficult to fill in the questionnaire. The percentile
ranks published herein are valid for medical students at this stage. Until bigger
normative data on more diverse populations are conducted we will use these data as
an orientation to judge other young adults’ scores, too.
Schlüsselwörter
Stimme - Stimmstörung - FESS - Normierungsstudie - Stimmliches Selbstkonzept - Phoniatrie
Key words
voice - voice examination - FESS - normative study - questionnaire - selfconcept