Gastroenterologie up2date 2015; 11(04): 243-259
DOI: 10.1055/s-0041-107387
Leber/Galle/Pankreas
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Chronische Pankreatitis – Update 2015

Autoren

  • Volker Keim

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. Dezember 2015 (online)

Einleitung

Diese Übersicht ist die Aktualisierung eines im Jahre 2010 publizierten Artikels [1]; die besonders wichtigen Neuerungen finden sich in Tab. [ 1 ].

Tabelle 1

Was ist neu?

  • Stellenwert des Rauchens für Entstehung und Progress der Erkrankung gesichert

  • weitere genetische Risikofaktoren/protektive Faktoren entdeckt

  • die sekretinstimulierte Magnetresonanz-Cholangiopankreatikografie (s-MRCP) als neue diagnostische Möglichkeit

  • Gallengang- und Pankreasgangstenosen: die Operation ist zumeist der endoskopischen Therapie überlegen

  • zystische Tumoren werden häufiger, die Abgrenzung zu Pseudozysten kann ein Problem sein

  • Differenzialdiagnose zur autoimmunen Pankreatitis

Die chronische Pankreatitis ist charakterisiert durch rezidivierende Schmerzen im mittleren Oberbauch, die in den Rücken ausstrahlen können. Es handelt sich um eine irreversible, progrediente, chronisch-entzündliche Erkrankung, die zumeist in Schüben verläuft, wobei die ersten Schübe wie eine akute Pankreatitis imponieren können. Durch die chronische Entzündung kommt es zum Untergang der Drüse, die durch Bindegewebe ersetzt wird. Hieraus leiten sich sowohl die exokrine Insuffizienz als auch ein pankreopriver Diabetes mellitus (Typ 3c) ab. Charakteristisch für den Verlauf sind das Auftreten von Gangerweiterungen, Verkalkungen, Pseudozysten sowie die Steatorrhö. Bei wenigen Patienten tritt im Langzeitverlauf ein Pankreaskarzinom auf.

Es wird auf die umfangreiche Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der chronischen Pankreatitis verwiesen [2].