Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2015; 04(04): 374-375
DOI: 10.1055/s-0041-104988
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

20 Jahre Hüftultraschall-Screening in Deutschland

Rüdiger Krauspe
,
Bettina Westhoff
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Publication Date:
17 August 2015 (online)

Nach den epidemiologischen Daten aus der Bone & Joint Decade sind 10 % – 15 % aller Hüft-TEP Operationen bei Patienten < 50 Jahre auf eine Hüftgelenkdysplasie zurückzuführen. Noch in den 70er und 80er Jahren wurden an allen deutschen Orthopädischen Kliniken zahlreiche Kinder oft monatelang wegen Hüftgelenkdysplasie und Hüftgelenkluxation stationär therapiert. Diese gewaltige Aufgabe und damit verbundenen Fragestellungen mündeten in die Gründung eines Arbeitskreises „Hüftdysplasie“ der DGOT. Dieser Arbeitskreis hat sich besondere Verdienste bei der Standardisierung der Therapie, bei der Evaluation der Ergebnisse sowie insbesondere der Risiken, hier vorrangig zu nennen die avaskuläre Nekrose des sich entwickelnden Hüftkopfes, erworben. Der Verlauf eines bei der Diagnose 17 Monate alten Kleinkindes illustriert die typische Behandlung bei verspäteter Diagnose. Yayoi wurde die Hüft-Screening-Methode vorenthalten, da der behandelnde Pädiater bei klinisch unauffälligem Säugling eine Ultraschalluntersuchung für überflüssig hielt. Yayoi kam im Alter von 17 Monaten mit bereits auffälligem Gang- und Standbild in unsere Behandlung.