retten! 2015; 4(05): 372-379
DOI: 10.1055/s-0041-102698
Fachwissen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Der schwer zugängliche Patient – Technische Rettung mit der Winde

Zoltan Nick
,
Dominic Fischer
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Publication Date:
12 January 2016 (online)

Unwegsames Gelände oder spezielle Lagen erschweren Rettungseinsätze gleich mehrfach: Zum einen muss man die Gefährdung für Patient und Retter so niedrig wie möglich halten, zum anderen die medizinischen und logistischen Belange im Blick behalten. Hier bietet der Hubschrauber (RTH) mit Winde manchmal die einzige Möglichkeit zur schnellen und schonenden Rettung.

Kernaussagen

  • Die allgemeine Indikation für den Einsatz der Rettungswinde ist die schwierige, zeitraubende Rettung aus unwegsamem Gelände oder an einer schwer zugänglichen Örtlichkeit.

  • Ist eine Windenrettung sinnvoll, sollte der Rettungsdienst den Hubschrauber sofort nachfordern.

  • Der Einsatzort muss einen Zugriffskorridor von mind. 3 × 3 m nach oben bieten und frei von Hindernissen sein.

  • Ein Zwischenlandeplatz zur Winchvorbereitung sollte frühzeitig mit der Hubschraubercrew via Funk festgelegt werden.

  • Die Vorbereitungszeit am Zwischenlandeplatz dauert i. d. R. weniger als 5 min.

  • Beachte die zulässige Anhängelast der Winde!

  • Es stehen 3 Varianten zur Windenrettung zur Verfügung: Bergesack, Rettungssitz und Rettungsschlinge.

  • Bei der Rettung mittels Bergesack besteht durch den Downwash des Hubschrauberrotors die Gefahr eines Rotationstraumas. Dies lässt sich durch Einsatz eines Antirotationsseils oder -ruders verhindern.

  • Kapperrettung und Gondelrettung sind 2 Spezialverfahren, bei denen mitunter kein Sichtkontakt zwischen Pilot und Luftretter besteht.