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DOI: 10.1055/s-0041-102267
Familie, Beruf und Karriere – geht das?
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. Mai 2015 (online)
„Familienfreundlichkeit wird künftig der wichtigste Wettbewerbsfaktor sein.“ Diese klare Aussage machte Diana Lüftner, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, kürzlich anlässlich des Weltfrauentages. Und dabei sprach sie nicht nur über die Rahmenbedingungen in ihrem Fachgebiet: Der Frauenanteil in der Medizin nimmt allgemein stetig zu. Frauen stellen mittlerweile ca. 45 % der berufstätigen Ärzte und sogar 60 % bei den Medizinstudenten.
Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf beschäftigt heute jedoch längst nicht mehr nur berufstätige Frauen: Auch zunehmend mehr Männer legen mittlerweile großen Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis von Berufs- und Privatleben und nehmen Elternzeit und / oder wünschen sich je nach aktueller Lebenssituation die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten. So ist der Anteil der insgesamt in Teilzeit tätigen Mediziner laut der aktuellen Ärztestatistik der Bundesärztekammer von 2001–2011 um ca. 75 % gestiegen und umfasst mittlerweile knapp 15 %.
Diese Entwicklung ist entscheidend für den Arbeitgeber vor dem Hintergrund des zunehmenden Ärztemangels: Zum einen ist das Angebot einer Teilzeitbeschäftigung ein wichtiger Wettbewerbsfaktor, um sich gegen andere Konkurrenten durchzusetzen. Zum anderen werden durch Teilzeitbeschäftigung auch insgesamt mehr Ärzte benötigt, um auf die gleiche Arbeitsleistung zu kommen.
Wie ein Teilzeitkonzept für eine anästhesiologische Klinik aussehen kann, lesen Sie ab q S. 358.Maike Höltje, Alexander Osthaus und Wolfgang Koppert stellen Ihnen ein Modell vor, das seit ca. 2 Jahren in der Abteilung für Anästhesiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover praktiziert wird. Dieses berücksichtigt nicht nur die Interessen junger Familien, sondern auch der älteren Mitarbeiter.
Doch es ist nicht allein damit getan, eine Elternzeit und / oder Teilzeitbeschäftigung zu ermöglichen. Dies zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie zu Karriereaussichten universitären Gesundheitspersonals nach Rückkehr aus einer Elternzeit (DMW 2015; 140: e28–235). Demnach wechselten doppelt so viele Beschäftigte nach der Elternzeit die Arbeitsstelle. 58 % erwogen einen Arbeitgeberwechsel, ca. 51 % konstatierten „signifikante Änderungen“ ihres Tätigkeitprofils und die Mitarbeiter nahmen ihre Karriereaussichten im Durchschnitt durchgehend negativ wahr. Dies zeigt, dass noch viel zu tun ist, damit künftig insbesondere auch für Frauen alles geht: Familie, Beruf und Karriere.
Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!
Ihre Herausgeber und Ihre Redaktion
Herausgeber
G. Geldner, Ludwigsburg
T. Hachenberg, Magdeburg
W. Koppert, Hannover
G. Marx, Aachen
N. Roewer, Würzburg
J. Scholz, Kiel
C. Spies, Berlin
H. Van Aken, Münster
H. Wulf, Marburg
K. Zacharowski, Frankfurt/Main
Experten-Panel
M. Adamzik, Bochum
B. Bein, Hamburg
E. Biermann, Nürnberg
J. Biscoping, Karlsruhe
B. Böttiger, Köln
M. Bucher, Halle
H. Bürkle, Freiburg
V. von Dossow, München
L. Eberhart, Marburg
U. Ebmeyer, Magdeburg
M. Fischer, Göppingen
J. Graf, Stuttgart
S. Grond, Detmold
U. Kaisers, Leipzig
C. Kill, Marburg
S. Kozek-Langenecker, Wien
P. Kranke, Würzburg
L. Lampl, Ulm
J. Martin, Ludwigsburg
A. Meißner, Soest
C. Nau, Lübeck
J. Pfeff erkorn, Stuttgart
J. Roesner, Rostock
P. Rosenberger, Tübingen
M. Schäfer, Berlin
T. Schnider, St. Gallen
T. Schürholz, Aachen
U. Schwemmer, Neumarkt
T. Standl, Solingen
F. Stüber, Bern
R. Sümpelmann, Hannover
T. Volk, Homburg/Saar
A. Walther, Stuttgart
F. Wappler, Köln
E. Weis, Nürnberg
C. Wunder, Würzburg
Organschaften
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensiv medizin Österreichische Gesellschaft für Anaesthesiologie, Reanimation und Intensivmedizin
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