Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e276
DOI: 10.1055/s-0040-1718358
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Case-Report II

Seltener Nachweis eines epitheloiden Trophoblasttumors

L Weydandt
1   Universitätsklinikum Leipzig, Frauenheilkunde, Leipzig, Deutschland
,
L-C Horn
2   Universitätsklinikum Leipzig, Institut für Pathologie, Leipzig, Deutschland
,
B Aktas
1   Universitätsklinikum Leipzig, Frauenheilkunde, Leipzig, Deutschland
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Zielsetzung Wir präsentieren den Krankheitsfall einer Patientin mit Nachweis eines epitheloiden Trophoblasttumors. Diese stellen mit 1,4 % aller Trophoblastenerkrankungen eine extrem seltene Entität dar.

Materialien und Methoden: Die Zuweisung der 37-jährigen Patientin (V Gravida / III Para) erfolgte bei dringendem Verdacht auf eine extrauterine Gravidität. Zuvor war die Patientin bereits diagnostisch laparoskopiert, hysteroskopiert und abradiert worden. Dabei konnte kein Schwangerschafts-spezifisches-Material nachgewiesen werden. Die seriell quantitativen ß-hCG-Kontrollen zeigten ein inadäquat, sukzessiv steigende ß-hCG bis auf 992 IE / l, ohne sicheres sonographisches Korrelat für eine intrauterine Fruchthöhlenanlage. Wir führten erneut eine Laparoskopie mit Hysteroskopie durch die den dringenden Verdacht auf eine Zervixgravidität erbrachte, so dass zudem eine Zervixkürettage durchgeführt wurde. Postoperativ zeigte sich weiterhin ein Anstieg der ß-hCG Werte. Histopathologisch konnte im Zervixabradat die Diagnose eines epitheloiden Trophoblasttumors gesichert werden. Im Rahmen der anschließenden Staging-Untersuchungen fielen bei der Patientin zudem mehrere bipulmonale Metastasen auf.

Ergebnisse Nach Diagnosestellung führten wir eine totale laparoskopische Hysterektomie durch. Diese bestätigte die Diagnose eines epitheloiden Trophoblasttumors im TNM-Stadium: pT1 pNX cM1, PUL, L1 V0 Pn0. Zudem erhielt die Patientin eine atypische Resektion der pulmonalen Rundherde in kurativer Absicht. Aktuell wird eine adjuvante CTX – Therapie angestrebt.

Zusammenfassung Der vorliegende Fall zeigt, dass bei steigenden ß-hCG-Werten und Schwangerschaft unklarer Lokalisation immer auch an die Differentialdiagnose einer seltenen Trophoblastenerkrankungen gedacht werden muss.



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Article published online:
07 October 2020

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