Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e274
DOI: 10.1055/s-0040-1718352
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Case-Report II

Management bei EUG und gleichzeitiger Covid 19 -Infektion

I Cepraga
1   St. Georg Klinikum Eisenach, Frauenklinik, Eisenach, Deutschland
,
F Peter
1   St. Georg Klinikum Eisenach, Frauenklinik, Eisenach, Deutschland
,
AR Mothes
1   St. Georg Klinikum Eisenach, Frauenklinik, Eisenach, Deutschland
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Ziel Ein extrauteriner Schwangerschaftssitz bei gleichzeitiger Covid 19-Infektion kann Konsequenzen für die Durchführung von Diagnostik und Therapie haben. Risikoeinschätzung und enge interdisziplinäre Zusammenarbeit spielen bei dieser Konstellation eine vitale Rolle.

Methode Vorstellung des Fallberichtes einer klinisch symptomatischen 25-jährige Patientin mit bekanntem Asthma bronchiale, positiv getestet auf Covid 19 bei gleichzeitigem EUG-Verdacht.

Es wurden umtägige ß-HCG- und vaginal-sonographische Kontrollen unter Isolationsbedingungen durchgeführt. Eine Medikationseinstellung des Asthma bronchiale zur Verbesserung der Beschwerden – in diesem Fall persistierendem Husten – wurde gleichzeitig internistisch eingeleitet.

Ergebnisse Paraklinisch zeigte sich ein inadäquater ß-HCG Anstieg in 10 Tagen von 281 auf 535 IE / l. In Zusammenhang mit einer sonographisch sichtbaren inhomogenen Raumforderung mit typischem Dopplermuster (ring of fire) im Adnexbereich wurden die Diagnose der EUG und die Indikation für eine laparoskopische Sanierung gestellt.

Bei der klinisch stabilen Patientin war es möglich, bis zum Erhalt von zwei negativen Covid-Tests abwartend vorzugehen und den Befund dann mittels laparoskopischer lineare Salpingotomie und der Entfernung einer isthmischen Eileiterschwangerschaft komplikationslos zu sanieren.

Zusammenfassung Eine Infektion mit Covid 19 sollte nicht zu einer Unterversorgung der Patientinnen führen sondern zu einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit. Abweichungen von der gynäkologischen Standarddiagnostik und -therapie können und dürfen in diesen Fällen vorkommen solange die Sicherheit der Patientin nicht beinträchtig ist. Zukünftige Studien mit längerer Nachbeobachtung sollten weitere offene Fragen hinsichtlich des operativen Vorgehens bei gleichzeitig Covid 19 positiven Patientinnen beantworten.



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Article published online:
07 October 2020

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