Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e264
DOI: 10.1055/s-0040-1718324
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Case-Report II

Angiomyofibroblastom der Vulva – eine seltene Diagnose Ein Fallbericht

S Torka
1   Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland
,
U Canzler
1   Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland
,
C Meisel
1   Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland
,
A Forberger
2   Institut für Pathologie der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland
,
P Wimberger
1   Klinik und Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland
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Hintergrund Angiomyofibroblastome (AMFB) sind seltene mesenchymale Tumoren des unteren weiblichen Genitaltraktes. Die Mehrzahl dieser Tumoren wurde im Bereich der Vulva beschrieben. AMFB gelten als benigne und treten typischerweise bei Frauen im mittleren Alter auf.

Material und Methoden Es erfolgt die Vorstellung eines seltenen Falles eines AMFB der Vulva mit Darstellung der Untersuchungsbefunde in Abgrenzung zur Differentialdiagnose des Angiomyxoms.

Fallbericht Die 49-jährige Patientin stellte sich mit einer prall elastischen Schwellung des rechten Labium majus vor. Diese lag subkutan, war gut abgrenzbar und verschieblich. Die Schwellung bestand bereits seit 3 Jahren und war langsam größenprogredient. Die darüberliegende Haut war unversehrt ohne Ulzerationen. Sonografisch war eine echoarme, glatt begrenzte und wenig vaskularisierte Raumforderung von 4 x 1,5 x 2,8 cm darstellbar.

Der Tumor wurde in toto reseziert. Makroskopisch handelte es sich um ein umhülltes, gut abgrenzbares Gewebsstück. Histopathologisch wurde ein AMFB diagnostiziert.

Der postoperative Verlauf gestaltete sich komplikationslos. Bis zum heutigen Zeitpunkt ist die Patientin rezidivfrei.

Schlussfolgerung Bei langsam wachsenden, gut abgrenzbaren und sonografisch eher homogenen Tumoren der Vulva sollte man an die Möglichkeit eines selten auftretenden AMFB denken. Wichtig ist die histopathologische Abgrenzung zum lokal aggressiven Angiomyxom.



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Article published online:
07 October 2020

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