Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e256
DOI: 10.1055/s-0040-1718297
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Case-Report II

Zwei akute Blutungsereignisse in der Frühschwangerschaft

A Makarevic
1   Universitätsfrauenklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
F Markfeld-Erol
1   Universitätsfrauenklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
H Prömpeler
2   Universitätsfrauenklinik Freiburg, Pränataldiagnostik, Freiburg, Deutschland
,
M Kunze
1   Universitätsfrauenklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
,
I Juhasz-Böss
1   Universitätsfrauenklinik Freiburg, Freiburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Eine 37-jährige, III. Gravida, I. Para erlitt im ersten Trimenon innerhalb von zehn Tagen zwei spontane, schwere Blutungen in seröse Körperhöhlen. Dank einer interdisziplinären interventionellen Behandlung und eines rechtzeitigen operativen Eingriffs konnte die Patientin stabilisiert und die Schwangerschaft aufrechterhalten werden.

Wir vermuten, dass diesen beiden Blutungsereignissen sowohl eine thorakale Endometriose als auch ein auf einer genitalen Endometriose basierendes Allen-Masters-Syndroms zu Grunde lagen, welche sich in Form eines Hämatothorax und eines akuten Abdomens mit intraabdomineller Blutung manifestierten.

Endometriose als Ursache für eine lebensbedrohliche Blutung ist bisher selten beschrieben und kann nicht nur in der Gravidität eine Akutsituation darstellen. Bei Unterbauchschmerzen sollte differentialdiagnostisch gerade im Z. n. vorangegangenen traumatischen Geburten an ein Allen-Masters-Syndrom gedacht werden, welches auf Basis einer Endometriose entstehen und zu schwerstwiegenden Komplikationen führen kann. Ein sofortiges operatives, unter Umständen auch interdisziplinäres Vorgehen ist nötig, um die Patientin in dieser Notfallsituation optimal zu behandeln und ein gutes fetales und maternales Outcome sicherzustellen.



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Article published online:
07 October 2020

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