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DOI: 10.1055/s-0040-1718287
13-jährige Patientin mit juvenilem Riesenfibroadenom der Mamma – ein Fallbericht
Zielsetzung Riesenfibroadenome (RFA) machen 0,5-2 % aller Fibroadenome (FAD) der Mamma aus und sind als Rarität anzusehen. Im Folgenden sollen anhand eines Fallberichtes klinisches Bild, Diagnosestellung und Therapie eines RFAs einer sehr jungen Patientin aufgezeigt werden.
Materialien und Methoden Retrospektive Datenanalyse eines Patientinnenfalls.
Ergebnisse Eine 13-jährige Patientin stellte sich aufgrund einer seit drei Wochen bestehenden Größenzunahme der rechten Mamma in unserem Brustzentrum vor. Bei der klinischen Untersuchung zeigte sich eine einseitige Makromastie, einhergehend mit einer Rötung der rechten Brust. Laborchemisch ergaben sich unauffällige Infektwerte. Sonographisch fiel eine glatt berandete, metrisch schwer fassbare, echoarme Raumforderung von ca. 15 cm auf (BIRADS 4). Diese wurde mittels Stanzbiopsie histologisch als juveniles FAD gesichert. In der interdisziplinären Brustkonferenz wurde die operative Exzision als Therapie festgelegt. Diese wurde mittels submammärer Schnittführung ohne primäre Rekonstruktion durchgeführt. In der Nachsorgeuntersuchung nach sechs Monaten zeigten sich symmetrische Mammae und reizlose Wundverhältnisse, sonographisch kein Anhalt für Rezidiv.
Zusammenfassung RFA machen 0,5 bis 2 % aller FAD aus. Von einem RFA spricht man ab einem Durchmesser von größer als 5 cm und einem Gewicht von mehr als 500g. RFA sind als Rarität anzusehen. Sie treten am häufigsten in der Altersgruppe zwischen 10 und 18 Jahren und bei Afroamerikanerinnen auf. Klinisch imponiert meist eine einseitige Makromastie, häufig einhergehend mit Hautveränderungen, Mamilleneinziehungen und vermehrter Gefäßzeichnung. Nach stanzbioptischer histologischer Diagnosesicherung ist die operative Exzision die Therapie der Wahl. In vielen Fällen werden Asymmetrien durch das sich in Entwicklung befindliche Brustparenchym ausgeglichen. Dieser Fall zeigt, dass mit primär rekonstruktiven Verfahren sehr zurückhaltend umgegangen werden sollte.
Publication History
Article published online:
07 October 2020
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