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DOI: 10.1055/s-0040-1718279
Narbengravidität nach Sectio – Fallbericht
Einleitung Eine ektope Schwangerschaft in der Sectionarbe ist eine lebensbedrohliche Komplikation. Von unspezifischer Symptomatik bis zum hypovolämischen Schock muss schnell eine Diagnostik und therapeutische Intervention erfolgen. Die Inzidenz liegt bei 1:1800 -1:2000. Es werden zwei Formen beschrieben: ektope Gravidität im isthmozervikalen Raum ausgedehnt in Richtung Uteruscavum (endogener Typ I), die zweite Form wächst Richtung Blase und Bauchhöhle mit höherem Rupturrisiko (exogener Typ II). Risikofaktoren sind häufige Kürettagen, Asherman-Syndrom, Abortabrasiones, Myomenukleation und IVF-Therapien.
Fall Wir berichten von einer 37 jährigen VIIIG/IIP, Zustand nach 2x Sectio, die sich mit einer Narbengravidität mit positiver Herzaktion in der 7.SSW mit beginnender vaginaler Blutung vorstellte. Ultrasonographisch bestätigte sich die Diagnose. Bei zunehmenden abdominalen Schmerzen mit starker vaginaler Blutung wurde die Indikation zur laparoskopischen Hysterektomie gestellt.
Diskussion/Fazit Die Narbengravidität sollte frühzeitig diagnostiziert werden. Ein Prolongation der Schwangerschaft kann aufgrund der schwerwiegenden Komplikation bei zunehmendem Wachstum nur in Einzelfällen diskutiert werden.
Die Therapie erfolgt im ersten Trimenon. Es stehen konservative medikamentöse (MTX) sowie kombinierte (Embolisation der Arteria uterina) und operative Verfahren (Kürettage/Hysterektomie) zur Verfügung. Einen Goldstandard gibt es bislang nicht. Die Wahl der Therapie ist abhängig von der Symptomatik, Lage der Gravidität (Typ I/Typ II), der Höhe des ß-HCG-Wertes und von der weiteren Familienplanung der Patientin.


Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
07. Oktober 2020
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