Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e246
DOI: 10.1055/s-0040-1718268
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Case-Report I

Zervixkarzinom in der Schwangerschaft

M Gabrys
1   Technische Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
,
C Hirchenhain
1   Technische Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
,
A Schindelhauer
1   Technische Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
,
P Wimberger
1   Technische Universität Dresden, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland
› Author Affiliations
 

Hintergrund Das Zervixkarzinom ist weltweit das zweithäufigste Malignom und wird in 3% bei schwangeren Frauen diagnostiziert. Eine 32-jährige Patientin stellte sich mit Zytologie IVa-p in der 14+2. SSW vor. Kolposkopisch stellte sich der V.a. Zervixkarzinom. Die Biopsie ergab ein Plattenepithelkarzinom. Die Schlingenkonisation ergab ein Stadium pT1b1. Das Staging war ohne Anhalt für Metastasen. In der 38.SSW erfolgte die primäre Sectio caesarea und die TMMR mit therapeutischer pelviner Lymphadenektomie nach dem Wochenbett auf Wunsch der Patientin. Die postoperative Tumorformel ergab: pT1b1, pN0 (0/37 LK), L1,V0,Pn1,R0,G2. Eine 35-jährige Patientin stellte sich mit der Zytologie IV a-p in der 11+4. SSW vor. Kolposkopisch stellte sich der V.a. Zervixkarzinom. Die Biopsie ergab ein Plattenepithelkarzinom. Die Konisation ergab ein Stadium pT1b1. Die Patientin entschloss sich zu einer Beendigung der Schwangerschaft und TMMR mit pelviner Lymphadenektomie. In der endgültigen Histologie zeigte sich ein Stadium pT1b1, pN0 (0/34), G3,R0. Eine 38-jährigen Patientin stellte sich in der 7+6. SSW mit Zytologie IIIp vor. Kolposkopisch zeigten sich atypische Gefäße. Die Biopsie ergab ein AIS. Die Schlingenkonisation zeigte ein Adenokarzinom pT1a2,L0,V0 Pn0 G2 R0. Es erfolgten engmaschige zytologische und kolposkopische Verlaufskontrollen sowie die primäre Sectio caesarea in der 39. SSW. Nach dem Wochenbett erfolgte die Hysterektomie. Es zeigten sich keine Residua.

Zusammenfassung Die Diagnose eines Zervixkarzinoms in der Schwangerschaft stellt eine Herausforderung für die Patientinnen und die betreuenden Ärzte dar. Es sollte eine ausführliche Beratung über mögliche Therapieoptionen und auch der individuelle Wunsch der Patientin berücksichtigt werden. Die weitere Therapie sollte durch ein gynäkologisch-onkologischem Krebszentrum und Perinatalzentrum Level 1 erfolgen.



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Article published online:
07 October 2020

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  • Literatur

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