Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e243-e244
DOI: 10.1055/s-0040-1718260
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Case-Report I

Primäre intakte omentale Bauchhöhlenschwangerschaft – ein seltenes Ereignis

M El-Sendiony
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Wilhelmshaven, Wilhelmshaven, Deutschland
,
A Gabsi
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Wilhelmshaven, Wilhelmshaven, Deutschland
,
B Holmer
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Wilhelmshaven, Wilhelmshaven, Deutschland
,
G Fischer
2   Überregionales Institut für Pathologie, Wilhelmshaven, Deutschland
,
M Schmitt
3   Medizinische Klinik II, Klinikum Wilhelmshaven, Wilhelmshaven, Deutschland
,
K Goldmann
4   Klinik für Anästhesiologie, Klinikum Wilhelmshaven, Wilhelmshaven, Deutschland
,
S Grüßner
1   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum Wilhelmshaven, Wilhelmshaven, Deutschland
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Einführung Die Inzidenz der omentalen ektopen Schwangerschaft (OES) beträgt ca. 1:5000 -7000 der abdominalen Schwangerschaften und ist mit einer siebenfach höheren mütterlichen Sterberate als die tubare ektope Schwangerschaft beschrieben.

Material und Methoden Eine 32 jährige, 5. Gravida, 4. Para wurde wegen Kreislaufdysregulation und beginnenden Unterleibsschmerzen in der Notfallambulanz der Frauenklinik vorstellig. Seit 5 Wochen lag eine Amenorrhoe vor. Anamnestisch war eine Salpingektomie zwei Jahre zuvor aufgrund einer Tubargravidität erfolgt. Ein positiver Schwangerschaftstest im Urin und Schmerzen beim GV wurden beschrieben. Die transvaginale Sonographie ergab ein hochaufgebautes Endometrium ohne intrauterine Gravidität sowie reichlich freie Flüssigkeit im Bauchraum. Der ßHCG Wert im Serum betrug 48.612 U/l, es bestand eine Anämie (Hb 5,5 g%), RR 90/50mmHg und Puls110 S/min, die Gerinnungswerte lagen im Normbereich.

Ergebnisse Die laparoskopische Exploration zeigte ein Hämoperitoneum (ca. 2000 ml), eine unauffällige linke Tube sowie unauffällige beidseitige Ovarien. Das Omentum majus war auf der rechten Seite des Uterus adhärent und wurde davon sukzessive laparoskopisch abgetragen. Die sorgfältige anschliessende Exploration des Omentum majus ergab eine primäre Bauchhöhlenschwangerschaft mit intaktem Gestationssack und sichtbarem Embryo mit Herzaktion. Es erfolgte eine partielle Omentektomie. Drei Erythrozytenkonzentrate (Hb 8,2 g%) wurden perioperativ transfundiert. Die Entlassung erfolgte mit unauffälligen Laborparametern, das ß HCG betrug am 3.postopertiven Tag 3073 U/l.

Zusammenfassung Bauchhöhlenschwangerschaften im Omentum sind selten, schwierig präoperativ zu diagnostizieren und folgenschwer, denn aufgrund häufig fehlender primärer klinischer Symptome wird erst die rupturierte OES aufgrund des sich entwickelnden hämorrhagischen Schocks detektiert. Laparoskopisch ist eine sorgfältige Explorierung des gesamten Bauchraumes notwendig, insbesondere bei unauffälligen Adnexen.



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Article published online:
07 October 2020

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