Zyklisches subakutes Abdomen bei asymmetrischem Uterus septus mit nicht-kommunizierender Hemikavität – “Robert´s Uterus” – ein case report

Kongenitale uterine Anomalien entstehen durch eine Fehlbildung der Müller-Gänge im Rahmen der Embryonalentwicklung und können sich von Hypoplasie/Agenesie bis zu kompletten Septen oder in Form eines Uterus didelphys präsentieren. Häufig werden sie im Rahmen eines Infertilitätsassessments diagnostiziert. Eine mit nur einzelnen beschriebenen Fällen seltene Form der uterinen Malformationen stellt der Robert´s Uterus dar. Hier handelt es sich um einen asymmetrisch septieren Uterus mit nicht mit der Zervix kommunizierendem Hemikavum und konsekutiver obstruktionsbedingter meist schmerzhafter Hämatometra.

MRT des Robert’s Uterus.

Material Zuweisung der 31-jährige Patientin mit primärer Sterilität und progredientem zyklischen subakuten Abdomen. Sonografisch sowie magnetresonanztomografisch zeigte sich ein unauffälliges rechtes Uterushorn mit Verbindung zur singulär angelegten Zervix, sowie ein rudimentäres nicht-kommunizierendes linkes Kavum mit Hämatometra.

Die Hysteroskopie zeigte einen physiologischen Befund ohne kommunizierende Öffnung im Bereich der linken Uteruswand. Die simultane Laparoskopie zeigte einen normal konfigurierten Uterus, zwei abgehende Tuben mit physiologisch angelegten Ovarien. Kaudal der linken Tube wölbte sich die nicht-kommunizierende Hemikavität vor, welche wir inzidierten, woraufhin sich altblutig-seröse Hämatometra entleerte und sich eine endometrioide Schleimhauthöhle präsentierte, welche analog einer Zystenenukleation problemlos ausgeschält und dreischichtig verschlossen werden konnte. Histologisch bestätigte sich ein glattmuskuläres Exzisat mit endometrialer Schleimhaut.

In der Nachkontrolle zeigte sich eine beschwerdefreie Patientin im Zyklus naturalis mit Anstreben einer spontanen Konzeption.

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Article published online:
07 October 2020