Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e213-e214
DOI: 10.1055/s-0040-1718206
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Gynäkologische Onkologie IV

Intratumorale Heterogenität von HPV-Integraten in CIN3-Gewebe

L Kirsche
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin, Jena, Deutschland
,
L Jansen
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin, Jena, Deutschland
,
A Petzold
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin, Jena, Deutschland
,
N Gaßler
2   Universitätsklinikum Jena, Institut für Rechtsmedizin, Sektion Pathologie, Jena, Deutschland
,
IB Runnebaum
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin, Jena, Deutschland
,
M Dürst
1   Universitätsklinikum Jena, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin, Jena, Deutschland
,
Studiengruppe HPV-INT-CX › Author Affiliations
 

Zielsetzung Die Integration von HPV DNA in das menschliche Wirtsgenom ist ein charakteristischer, aber nicht zwingender Schritt in der Zervixkarzinogenese und wird als tumortreibendes Ereignis betrachtet.

In einer vorangegangenen Studie konnten wir zeigen, dass in den meisten Zervixkarzinomen sämtliche HPV-Integrate homogen im Gewebe verteilt sind, was auf einen klonalen Ursprung des Tumors hinweist.

Mit Hilfe der gegenwärtigen Studie soll untersucht werden, ob auch in CIN3 eine Klonalität hinsichtlich der HPV-Integrate gegeben ist, was genaueren Aufschluss über die Rolle der Integration in der Zervixkarzinogenese geben kann.

Materialien Es wurden Biopsien und Konuspräparate (FFPE) von Patientinnen mit CIN3 (n=30), welche an der HPV-INT-CX Studie partizipierten, verwendet.

Methoden Eine chemische Mikrodissektion wurde an entparaffinierten und H&E gefärbten Gewebeschnitten durchgeführt. Aus dem isolierten Gewebe wurde die DNA extrahiert und in integratspezifische TaqMan PCR Assays eingesetzt. Eine Kopienzahlbestimmung erfolgte durch eine Droplet Digital PCR.

Ergebnisse Mit Hilfe der auf Sonden basierenden TaqMan PCR konnten HPV-Integrate in mikrodissektierten CIN3-FFPE-Geweben nachgewiesen werden. Die bisherigen Analysen zeigten eine ausschließlich heterogene Verteilung der HPV-Integrate.

Zusammenfassung In dieser Studie wird erstmalig die intratumorale Heterogenität von HPV-Integraten in CIN3 systematisch untersucht. Die dabei gefundene, nicht homogene Verteilung der Integrate in den dysplastischen Arealen ist ein klares Indiz für klonal expandierende Subpopulationen. Diese werden durch das Vorliegen multifokaler Läsionen oder subpopulationsspezifische Integrationsereignisse bedingt.



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Article published online:
07 October 2020

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