Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e198
DOI: 10.1055/s-0040-1718160
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Gynäkologische Onkologie II

Transkriptom-Analysen der Hamburg Ovarialkarzinom-Kohorte

K Legler
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
,
K Eylmann
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
,
M Roßberg
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
,
M Qi
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Bioinformatik Core Facility, Hamburg, Deutschland
,
Y Ding
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
,
F Hamester
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
,
S Kürti
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
,
M Alawi
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Bioinformatik Core Facility, Hamburg, Deutschland
,
B Schmalfeldt
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
,
L Oliveira-Ferrer
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Gynäkologie, Hamburg, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Das epitheliale Ovarialkarzinom (EOC) wird wegen fehlender Frühsymptome meist im fortgeschrittenen Tumorstadium diagnostiziert, was i.d.R. mit einer schlechten Gesamtprognose einhergeht.

Die einzige kurative Therapie ist die Tumor-R0-Resektion, mit anschließender Platin/Taxan-haltigen Kombinationschemotherapie, wobei 2/3 der EOC-Patientinnen eine Rezidiverkrankung oder Chemotherapie-Resistenz entwickeln. Ein neuer Therapieansatz bietet der VEGF-Antikörper Bevacizumab, der seit 2011 in der „First-Line-Therapie“ für das fortgeschrittene EOC eingesetzt wird.

Es wurden zwei Angiogenese-abhängige Faktoren, PDGFRβ and VEGFR2, für die Platin-Resistenz identifiziert und eine erhöhte PDGFRβ-Tumorexpression führt zum deutlich verringerten Progressionsfreien- und Gesamtüberleben bei EOC-Patientinnen.

Ziel des Projektes ist die Identifikation neuer Gene für das fortgeschrittene EOC, um die Platin-Resistenz vorherzusehen bzw. um das Bevacizumab-Ansprechen zu bestimmen.

Material+Methoden Für die RNAseq-Analyse wurden 211 EOC-Patientinnen eingeschlossen, wovon 123 eine Platin-haltige und 71 Patientinnen eine Platin-haltige Therapie/Bevacizumab bekamen. In Abhängigkeit vom Auftreten einer Rezidiverkrankung (RFI, Recurrent Free Interval) wurden die Tumore in „Therapie-resistent“ (RFI ≤ 12 Monate) bzw. in „Therapie-sensibel“ (RFI >19 Monate) eingeteilt und das Genexpressionsprofil analysiert (Datenanalyse mit STAR und R-Package DESeq2).

Ergebnisse In der Platin-haltigen Gruppe korrelieren FBN2, SATB2, COL6A6, DKK1, KIAA1324 und TDGF1 mit dem Progressionsfreien Überleben der Patientinnen, wobei FBN2, COL6A6 und DKK1 prognostisch ungünstige Faktoren sind. Wird die Platin-haltige Therapie/Bevacizumab betrachtet, so konnte GDF10 als ungünstiger Faktor identifiziert werden, der mit einem geringeren Progressionsfreien Überleben der EOC-Patientinnen assoziiert ist.

Zusammenfassung Mit dieser Transkriptom-Analyse konnten relevante Gene identifiziert werden, die als prädiktive Marker für die Platin-Resistenz bzw. das Bevacizumab-Ansprechen für das EOC genutzt werden könnten.



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Article published online:
07 October 2020

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