Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e187-e188
DOI: 10.1055/s-0040-1718131
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Gynäkologische Onkologie I

Histopathologisches Resultat nach prophylaktischer bilateraler Salpingo-Oophorektomie bei Frauen mit BRCA1/2-Mutation – single center Erfahrung

S Ehmann
1   Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
,
J.P Ramspott
1   Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
,
A du Bois
1   Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
,
P Harter
1   Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
,
F Heitz
1   Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
,
S Schneider
1   Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
,
T Baert
1   Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
2   ImmunOvar Research Group, Laboratory of Tumor Immunology and Immunotherapy, Department of Oncology, KU Leuven, Leuven, Belgien
,
N Pauly
1   Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
,
A Traut
1   Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
,
S Heikaus
3   Zentrum für Pathologie Essen-Mitte, Essen, Deutschland
,
B Ataseven
1   Kliniken Essen-Mitte, Essen, Deutschland
4   LMU Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Ziel dieser Arbeit war die Evaluation der histopathologischen Ergebnisse nach prophylaktischer risikoreduzierender bilateraler Salpingo-Oophorektomie (PBSO) bei Frauen mit pathogener Mutation.

Methoden Erfasst wurden Frauen, die sich 11/2011 bis 11/2019 einer PBSO bei zugrundeliegender pathogener Mutation (BRCA1/2, RAD51C, BRIP1, Lynch-Gene) unterzogen haben. Die histologische Aufarbeitung erfolgte nach dem Sectioning and Extensively Examining the Fimbriated End (SEE-FIM)-Protokoll.

Ergebnisse Die Gesamtkohorte erfasst 192 Frauen, das mediane Alter bei PBSO betrug 48 Jahre (22-70). 126 (65,6 %) Frauen hatten vor PBSO anamnestisch ein Mammakarzinom. Eine positive Familienanamnese für Mammakarzinom lag in 52,1 %, für Ovarialkarzinom in 26,0 % und für Mamma-/Ovarialkarzinom in 16,7 % vor. Bei 12 (6,2 %) Frauen wurde simultan eine Hysterektomie durchgeführt. Eine exakte Gendefinition lag bei 157 Frauen (81,8 %) vor, von denen 96 (61,1 %) bzw. 52 (33,1 %) eine pathogene BRCA1- bzw. BRCA2-Mutation aufwiesen. Eine prä-/maligne Läsion wurde in 9 von 157 Patientinnen (5,7 %; serous tubal intraepithelial carcinoma (STIC) n = 5; invasives Karzinom n = 4) Patientinnen detektiert. Das mediane Alter von Frauen mit STIC/invasivem Karzinom lag bei 56 (45-68). Eine Staging-/Komplettierungs-Operation wurde bei allen Patientinnen mit STIC/invasivem Karzinom durchgeführt. Bei keiner STIC-Patientin wurden weitere maligne Läsionen nachgewiesen. Histopathologisch lag bei Frauen mit invasivem Karzinom in 100 % ein high-grade seröses invasives Karzinom vor, definitives Tumorstadium nach OP verteilte sich in FIGO IA, FIGO IC, FIGO IIA und FIGO IIIC.

Zusammenfassung Die Prävalenz für eine pathogene Läsion nach PBSO ist klinisch relevant. Das mediane Alter von Frauen mit einer Pathologie lag deutlich höher als in der Gesamtkohorte. Dies unterstreicht die PBSO nicht unnötig nach abgeschlossener Familienplanung aufzuschieben.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

© 2020. Thieme. All rights reserved.
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany