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DOI: 10.1055/s-0040-1718128
Das villoglanduläre Adenokarzinom der Zervix als Tumormodell. Eine Literaturanalyse
Zielsetzung Die LACC-Studie berichtete, dass die Minimal Invasive Chirurgie (MIC) beim frühen Zervixkarzinom ein höheres Rezidivrisiko verglichen zur offenen Chirurgie aufweise. Mögliche Erklärung dieser unerwarteten Resultate könnte die intraoperative Manipulation des Primärtumors sein. Anhand dieser Hypothese haben wir das onkologische Outcome des zervikalen villoglandulären Adenokarzinoms (VAG) – einer seltenen Variante mit exzellenter Prognose – in einer Literaturanalyse untersucht. Das VGA wächst exophytisch im Zervikalkanal und mit geringer Invasionstiefe: passend zu einem Tumormodell für das frühe Zervixkarzinom.
Methode Die Daten wurden durch eine PubMed - Literatursuche bis einschließlich 2018 erhoben. Nur Patientinnen mit einem FIGO - Stadium Ia - Ib1 wurden erfasst.
Ergebnisse Es wurden 53 Berichte (1989 - 2018) mit insgesamt 308 Patientinnen gesichtet, davon erfüllten 221 die Einschlusskriterien. Die häufigsten Operationen waren: offen radikale Hysterektomie (n = 106), Konisation (n = 24), Hysterektomie (n = 23), MIC (n = 23). Insgesamt 11 Patientinnen entwickelten ein Rezidiv: im Becken (n = 3), am Scheidenabschluss (n = 2), in der Episiotomienarbe (n = 1), an der Zervix (n = 1). Bei 2 Patientinnen war das VGA während der vaginalen Entbindung bzw. Interruptio an der Zervix präsent und wurde mutmaßlich dadurch verschleppt. In der MIC - Gruppe trat in 4 Fällen ein Rezidiv auf, davon metastasierten 3 intraabdominell. Diese 3 Patientinnen hatten keine Risikofaktoren für eine Metastasierung, aber das VGA war offensichtlich noch während des Eingriffs an der Zervix vorhanden, da die histologische Diagnose durch eine Punchbiopsie aus dem Tumor erfolgte.
Zusammenfassung Diese Literaturanalyse gibt Hinweise, dass z. B. durch einen Uterusmanipulator bei der MIC, die Prognose des ansonsten eher harmlosen VGA verschlechtert wird.
Publication History
Article published online:
07 October 2020
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