Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e185
DOI: 10.1055/s-0040-1718122
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Gynäkologische Onkologie I

Zervixkarzinom: „Lysine-specific Histone Demethylase 1 A“ (LSD1) und „Nuclear Receptor Corepressor“ (NCoR) als prognostische Faktoren

D Beilner
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
C Kuhn
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
B.P Kost
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
S Mahner
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
,
E Schmoekel
2   Ludwig-Maximilians-Universität München, Pathologisches Institut, München, Deutschland
,
C Dannecker
3   Universität Augsburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Augsburg, Deutschland
,
U Jeschke
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
3   Universität Augsburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Augsburg, Deutschland
,
H.H Heidegger
1   Ludwig-Maximilians-Universität München, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, München, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Die Bedeutung von epigenetischen Veränderungen bei der Entstehung von Krebserkrankungen zeigte in den vergangenen Jahren eine interessante Entwicklung. Sowohl LSD1 als auch NCoR präsentierten sich in früheren Untersuchungen als wichtige Einflussfaktoren bei der Aktivierung und Inhibierung von Genen. Das Ziel dieser Studie ist die Bedeutung beider Proteine beim Zervixkarzinom zu untersuchen.

Material Unsere Studie umfasste ein Patientenkollektiv von 250 Patientinnen, die zwischen 1993 und 2002 am Klinikum der Universität München an einem Zervixkarzinom operiert wurden.

Methoden Durch immunhistochemische Färbung und anschließender lichtmikroskopischer Evaluation mittels immunreaktivem Score (IRS) wurde die Expressionsstärke beider Proteine im Zytoplasma sowie separat im Zellkern lichtmikroskopisch evaluiert.

Ergebnisse In der Untersuchung zeigte sich bei einem niedrigen IRS von NCoR ein signifikanter Überlebensnachteil im Gesamtüberleben (p = 0.003). Zusätzlich präsentierte sich ein hoher IRS von LSD1 als signifikanter Nachteil im Zehnjahresüberleben (p = 0.032). In der weiteren Untersuchung des Patientenkollektivs zeigte sich eine negative Korrelation von NCoR zu Onkoprotein-E6, FIGO und Histon-H3-acetyl-K9, sowie eine positive Korrelation mit p53. Für LSD1 wurde eine negative Korrelation mit dem Östrogenrezeptor GPER im Patientenkollektiv nachgewiesen.

Zusammenfassung In unserem Kollektiv präsentierte sich eine niedrige Expression von NCoR als Nachteil bei Patientinnen mit Zervixkarzinom im Hinblick auf das Überleben. Im Vergleich dazu zeigte sich LSD1 als potenziell negativer Faktor bezüglich des Überlebens bei Patientinnen mit Zervixkarzinom. In der Zusammenschau scheint der Einfluss von epigenetischen Veränderungen auch eine bedeutsame Rolle beim Zervixkarzinom zu haben.



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Article published online:
07 October 2020

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