Regressionsraten von CIN 2/CIN 3 bei Frauen unter 25 Jahren

Hintergrund Die Rate an spontanen Regressionen von CIN2/3 ist altersabhängig. CIN3 Läsionen werden laut Leitlinie operativ entfernt, bei jungen Frauen sind jedoch spontane Regressionen hochgradiger Dysplasien möglich, sodass hier ein abwartendes Verhalten gerechtfertigt ist. Die Identifikation der Patientinnen, welche vermutlich eine Regression der CIN3 zeigen, könnte die Chance bieten, Konisationen und die damit einhergehenden Risiken, wie vorzeitiger Blasensprung, vorzeitige Wehen und Frühgeburt, zu verhindern.

Methoden 156 Patientinnen unter 25 Jahren bei denen eine CIN2/CIN 3 histologisch festgestellt wurde, wurden einem abwartenden Verhalten unterzogen. Das Patientinnenkollektiv entstammt der Dysplasiesprechstunde der Universitätsfrauenklinik Düsseldorf. Retrospektiv wurde betrachtet, ob eine Regression der Präkanzerose spontan stattgefunden hat. Verschiedenste Parameter wurden in diese Analyse miteingeschlossen.

Ergebnisse Eine Regression zeigte sich insgesamt in 42 % (n = 64) der Fälle. Innerhalb der CIN2 Gruppe bildeten sich 30 Fälle (im Zeitraum von 56 - 612 Tagen) spontan zurück (85 %). In der CIN3 Gruppe zeigte sich in 34 Fällen eine spontane Regression innerhalb von im Mittel 19 Monaten (29 %). Der Anteil der kompletten Regressionen bei CIN2 ist signifikant höher als bei CIN3. Ein im Verlauf negativ gewordener HPV-Test, wie die erfolgte HPV-Impfung erwiesen sich als statistisch signifikant.

Schlussfolgerung Da insbesondere junge Frauen betroffen sind, welche ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben, ist es von großer Bedeutung die aktuelle Lage zur Therapie der CIN3 in dieser Altersgruppe zu optimieren. Um Änderungen in der Therapie zu rechtfertigen, sollte es das Ziel sein, geeignete Prädiktoren zu ermitteln, welche eine Regression zuverlässig vorhersagen.

Publication History

Article published online:
07 October 2020