Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e172
DOI: 10.1055/s-0040-1718082
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Konservative Gynäkologie/Übergreifende Themen I

Implementierung eines Ausbildungskurses für minimalinvasive Chirurgie in das Medizinstudium und Vergleich mit einem etablierten Kurs für Ärzte

J. Pape
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel/Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
,
J. Ackermann
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel/Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
,
S. Schott
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel/Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
,
F. Vogler
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel/Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
,
J. Baumann
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel/Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
,
J. Pahls
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel/Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
,
N. Maass
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel/Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
,
I. Alkatout
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel/Gynäkologie und Geburtshilfe, Kiel, Deutschland
› Author Affiliations
 

Fragestellung Minimanlinvasive Operationverfahren stellen heutzutage in vielen Bereichen der Medizin den Standard in der operativen Therapie dar. Demgegenüber fehlt eine Implementierung dieser Verfahren in die studentische Lehre nahezu komplett. Ziel dieser Arbeit war es deshalb, den Wert einer frühzeitigen, strukturierten Ausbildung in der minimalinvasiven Chirurgie schon während des Medizinstudiums zu untersuchen. Hierbei wurden die Lernerfolge der Studierenden mit denen von tatsächlich in der minimalinvasiven Chirurgie tätigen Ärzten verglichen.

Material und Methoden Über zwei Semester wurde das strukturierte Trainingsprogramm des Grundkurses für minimalinvasive Chirurgie der Kiel School of Gynecological Laparoscopy in das Blockpraktikum für Gynäkologie und Geburtshilfe im letzten klinischen Fachsemester integriert. Die Trainingsergebnisse wurden erfasst und mit denen der an den Grundkursen teilnehmenden Ärzte verglichen.

Ergebnisse An unserer Untersuchung nahmen insgesamt 442 Probanden teil, davon waren 262 Studierende und 180 Ärzte. Statistisch konnte ermittelt werden, dass es in der Gruppe der Studierenden gegenüber der ärztlichen Vergleichsgruppe einen signifikanten Unterschied bezüglich der Durchschnittszeiten in allen vier Übungen gab. Neben einfacheren Greif- und Geschicklichkeitsübungen wurden komplexe Knotentechniken und Zystenenukleationen erfasst. Im Mittel waren die Ärzte schneller, zeigten aber vergleichsweise flachere Lernkurven als die Studierenden.

Schlussfolgerung Mit unserer Arbeit konnten wir zeigen, dass eine Implementierung einer einführenden Ausbildung für minimalinvasive Chirurgie in das Medizinstudium möglich ist und dass diese auf Grund der damit verbundenen Lernerfolge für die Ausbildung angehender Ärzte sinnvoll erscheint. Mit einer festen Integration in die curriculare Lehre kann so die Ausbildung in minimalinvasiven Verfahren zu einem frühestmöglichen Zeitpunkt begonnen werden und darüber hinaus die Motivation für operative Fächer gesteigert werden.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

© 2020. Thieme. All rights reserved.
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany