Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e172
DOI: 10.1055/s-0040-1718080
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Konservative Gynäkologie/Übergreifende Themen I

Apitherapie bei Menopausenbeschwerden

K. Münstedt
1   OK Offenburg, Offenburg, Deutschland
,
B. Osorio
1   OK Offenburg, Offenburg, Deutschland
› Institutsangaben
 

Unter Apitherapie versteht man einen Bereich der komplementären und alternativen Medizin, bei dem verschiedene Krankheiten und Symptome mit Bienenprodukten, vor allem Honig, Blütenpollen, Propolis und Gelée Royale, behandelt werden. Apitherapie wird auch für Menopausenbeschwerden propagiert.

Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Empfehlungen und die Evidenz der Behandlung mit verschiedenen Bienenprodukten überprüft. Dazu wurde die gesamte apitherapeutische Literatur in deutscher, englischer und französischer Sprache analysiert.

29,5% (38/129) der Apitherapiebücher behandeln das Thema Menopause. Allerdings fanden sich 24 verschiedene Empfehlungen. Gelée Royale wird am häufigsten empfohlen, gefolgt von Blütenpollen und die Kombinationstherapie mit Blütenpollen, Gelée Royale und Propolis. Andere Bienenprodukte werden nur einmalig erwähnt. Unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Literatur kann die Empfehlung für Gelée Royale bestehen. Für den von Bienen gesammelte Blütenpollen gibt es allerdings keine evidenzbasierten Daten, da alle Studien nur Pollenextrakt von Pollen, die durch den Wind übertragen werden verwenden und nicht den Blütenpollen.

Zusammenfassend stellen sich Royale Gelée und Blütenpollen als interessante Therapieoptionen bei Menopausenbeschwerden dar. Um Bienenprodukte mit gutem Gewissen empfehlen zu können, sind weitere Studien, die bereits validierte Therapieoptionen, wie zum Beispiel die selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) oder Actae racemosa (Traubensilberkerze) oder Yoga, mit Bienenprodukten vergleichen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. Oktober 2020

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