Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e170
DOI: 10.1055/s-0040-1718076
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Konservative Gynäkologie/Übergreifende Themen I

Einsatz von Simulationspatientinnen im Rahmen des Kommunikations- und Interaktionstrainings in der curricularen studentischen Lehre des Fachs Gynäkologie und Geburtshilfe

S. Heublein
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
S. Shencoru
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
L. Bodenbeck
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
J.-H. Schultz
2   Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
,
A. Schaal-Ardicoglu
2   Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
,
S. Ditz
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
,
F. Schütz
1   Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
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Zielsetzung Der Kommunikations- und Interaktionsfähigkeit des Arztes kommt im medizinischen Alltag – vor allem in einem „sensiblen“ Fachgebiet wie der Gynäkologie – eine zentrale Rolle zu. Im Rahmen des hier vorgestellten Projekts soll mit Hilfe von Simulationspatientinnen (SP) den Studierenden ermöglicht werden, Gesprächsführung in anspruchsvollen Situationen in einer konstruktiven und sicheren Lernumgebung zu trainieren.

Methoden Seit dem Wintersemester 2019/20 werden den Studierenden im Rahmen der curricularen Lehre im Fachbereich Gynäkologie und Geburtshilfe Kommunikationstrainings zu drei gynäkologischen und zwei geburtshilflichen Themen angeboten. Den Studierenden wird nach dem jeweiligen Seminar ein Fragebogen zur Bewertung des Seminars und des subjektiv empfundenen Lernzuwachses ausgeteilt. Die Bewertung erfolgte Likert skaliert von „stimme voll zu“ bis „stimme überhaupt nicht zu“ in sechs Stufen.

Ergebnisse Insgesamt konnten 37 Bögen ausgewertet werden. Bei 12 von 15 abgefragten Items wurde ein Lernzuwachs durch das Kommunikationstraining um mindestens eine Bewertungsstufe angegeben. Als besonders wichtig für den Lernerfolg wurde von den Studierenden die Rückmeldung des Dozenten empfunden. Wohingegen die theoretische Vermittlung der Lehrinhalte, die Kritik durch den SP und das Feedback der Peergroup im Mittel um 0,4 Bewertungsstufen weniger wichtig eingestuft wurde (p = 0,02).

Die beiden geburtshilflichen Kommunikationsfälle wurden durchschnittlich positiver evaluiert als die übrigen drei angebotenen Fälle (p = 0,002).

Zusammenfassung Die Kommunikationstrainings wurden auf freiwilliger Basis in Kleingruppen angeboten. Die Rückmeldung der teilnehmenden Studierenden war positiv. Vor allem die geburtshilflichen Fälle wurden sehr gut angenommen.



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Article published online:
07 October 2020

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