Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e168
DOI: 10.1055/s-0040-1718070
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Konservative Gynäkologie/Übergreifende Themen I

Portkatheterimplantation an der Universitätsfrauenklinik Ulm – Retrospektive Datenauswertung vier Jahre nach Einführung einer neuen Technik

C. Bärtels
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
A. de Gregorio
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
K. Ernst
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
T.W.P. Friedl
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
W. Janni
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
,
N. de Gregorio
1   Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm, Deutschland
› Author Affiliations
 

Zielsetzung Nach Einführung der Portkatheterimplantation in die V. subclavia via Seldinger Technik an der Universitätsfrauenklinik Ulm erfolgte mit zeitlichem Abstand eine retrospektive Analyse zur Auswertung der Erfolgs- und Komplikationsraten sowie möglicher Assoziation, welche zur Etablierung eines klinikinternen Standards für Portkatheteranlage beitragen sollen.

Material und Methoden Die retrospektive Auswertung umfasste Daten von 638 Patientinnen, die im Zeitraum vom 01/2014 bis 07/2018 in der Universitätsfrauenklinik Ulm einen Portkatheter implantiert bekommen haben. Dabei wurden anonymisiert Daten hinsichtlich Patientencharakteristika, Tumorentität, operativem und anästhesiologischen Management, Morbidität, sowie Port-assoziierten Komplikationen analysiert.

Ergebnisse Mittels Seldingertechnik gelingt im untersuchten Kollektiv eine linksseitige Portanlage in die V. subclavia signifikant häufiger als rechts (98,2% vs. 95,3%, p = 0,036). Allerdings entstehen bei Katheterlage links häufiger postoperative Thrombosen (5,9% vs. 2,0%, p = 0,013). Bei adipösen Patientinnen (BMI ≥ 30 kg/m2) ist die Rate an venösen Fehllagen mit 6,7% signifikant erhöht (p = 0.027). Intra- oder postoperative Komplikationen werden bei Portkatheterimplantation unter Intubationsnarkose seltener beobachtet als unter Lokalanästhesie oder Analgosedierung (13,1% vs. 22,4% vs. 20,3%, p = 0,014). Es zeigt sich zudem eine Tendenz für eine Reduzierung der postoperativen Infektionsrate bei perioperativer Antibiotikumgabe (p = 0,058).

Diskussion Die Portkatheterimplantation via Seldingertechnik ist eine effiziente Möglichkeit zur Anlage von Ports. Insbesondere bei zu erwartender schwieriger Portimplantation wie adipöser Habitus oder anderen präoperativ identifizierbaren Risikofaktoren sollte eine Anlage in anderer Technik (z.B. cut-down Technik) oder zumindest Intubationsnarkose erwogen werden. Die bevorzugte Seite der Portanlage ist dabei basierend auf den anatomischen Gegebenheiten die linke Seite. Intraoperativ sollte zudem standardmäßig eine Single-Shot Antibiose erfolgen.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

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