Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e167
DOI: 10.1055/s-0040-1718067
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Konservative Gynäkologie/Übergreifende Themen I

Expressionsanalyse von Stammzellmarkern bei Endometriose

I. Beyer
1   Frauenklinik Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
A. Henn
1   Frauenklinik Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
V. Kreuzer
1   Frauenklinik Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
D. Baston-Büst
1   Frauenklinik Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
R. Grümmer
2   Institut für Pathologie, Essen, Deutschland
,
D. Niederacher
1   Frauenklinik Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
T. Fehm
1   Frauenklinik Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
A. Bielfeld
1   Frauenklinik Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
,
R. van Rensburg
1   Frauenklinik Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Endometriose ist eine Erkrankung der geschlechtsreifen Frau. Sie wird durch das Vorkommen von ektopem endometrialen Drüsengewebe und Stroma außerhalb des Cavum uteri definiert. Bezüglich der Ätiologie werden verschiedene Theorien diskutiert, wie z.B die Stammzellhypothese. Diese geht davon aus, dass sich einzelne Stammzellen in den Herden befinden, welche aufgrund ihrer Telomerasekompetenz zeitweise proliferieren können und der Endometriose eine gewisse Apoptoseresistenz ermöglichen.

Zielsetzung Ziel dieser Arbeit war es, die Expression verschiedener Stammzellmarker im Endometrium von gesunden Frauen und Endometriosepatientinnen zu untersuchen, sowie dies in ektopen Endometrioseherden zu verifizieren.

Patienten/Materialien/Methoden Es wurde histologisches Material von Endometrioseherden aus unterschiedlichen Lokalisationen für verschiedene Stammzellmarkern mittels LSAB-Methode (Labelled Strept Avidin Biotin) immunhistochemisch gefärbt. Insgesamt wurden 65 Präparate der Vagina, des Darms, des Ovars und des Peritoneums analysiert, sowie Endometriumbiopsien von Patientinnen mit und ohne Endometriose (n=19 Kontrollen, n=19 ASRM I-II°, n=11 ASRM III-IV°)

Ergebnisse NANOG und Klf-4 war im Endometrium der Grad III-IV Gruppe im Vergleich zur gesunden Gruppe hochreguliert. Jedoch Oct-4 war in der Grad I-II und in der Grad III-IV Gruppe der Endometriose Gruppe überexpremiert im Vergleich zur Kontrollgruppe. Musashi-1 war auch in allen Endometriosegruppen hochreguliert im Vergleich zur Kontrolle. Es scheint so, dass die Stammzellmarker in allen Endometrioseläsionen expremiert werden. Allerdings deutlich geringer in den peritonealen Herden als bei der tief infiltrierender Endometriose.

Zusammenfassung Somit konnte gezeigt werden, dass sowohl das eutopen Endometrium als auch das ektopes Endometriumgewebe von Endometriosepatientinnen Stammzelleigenschaften aufweisen. Dies ist ein Hinweis auf den Pathomechanismus und sollte weiter untersucht werden.



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Article published online:
07 October 2020

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