Veränderung der Hysterektomie-Zahlen in Deutschland in den Jahren 2010, 2015 und 2018

Zielsetzung Die Fallzahlen der deutschlandweit durchgeführten Hysterektomien unterliegen einem nachhaltigen Wandel. Seit Einführung der Laparoskopie zeigen sich Änderungen in der Auswahl der operativen Zugangswege mit deutlichem Trend zugunsten minimal invasiver Techniken. Ziel dieser Arbeit ist es, eine Bestandsaufnahme nationaler Hysterektomie-Zahlen über einen Zeitraum von 9 Jahren zu erstellen und in einen Gesamtkontext zueinander zu setzen.

Materialien und Methoden Analysiert wurden Daten des Statistischen Bundesamtes zu Operationen und Prozeduren vollstationärer Patientinnen in Krankenhäusern bis zum kodierbaren Endpunkt der Jahre 2010, 2015 und 2018. Eingeschlossen wurden Patientinnen mit den OPS-Codes der Gruppen 5-682 und 5-683.

Ergebnisse Insgesamt wurden n = 344.121 Patientinnen ausgewertet. Die Altersgruppe von 45-50 Jahren wurde am häufigsten operiert. Im untersuchten Zeitraum sank die Gesamt-Hysterektomierate um 26,9% von 135.896 (2010) auf 99.281 (2018). Bezüglich der Zugangswege zeigt sich ein deutliches Absinken der abdominalen und vaginalen Hysterektomien zu Gunsten der laparoskopischen OP-Techniken (Abbildung 1). Konversionen sind selten (Laparoskopie zu abdominalem Eingriff 1,51%; vaginaler zur abdominalem Eingriff 0,32%).

Zusammenfassung In Deutschland kam es im beobachteten Zeitraum zu einer deutlichen Reduktion der durchgeführten Hysterektomien für benigne Indikationen. Der abdominale Zugangsweg weicht laparoskopischen OP-Techniken und spiegelt damit nationale und internationale Leitlinien wider. Die sich reduzierende Auswahl des vaginalen Zugangsweges bedarf weiterer Analysen.

Es bestehen keine Interessenkonflikte.

Prozentuale Veränderungen des operativen Zugangswegs der Hysterektomie deutschlandweit (exklusive radikale Hysterektomien) im Vergleichszeitraum 2010, 2015 und 2018.

Publication History

Article published online:
07 October 2020